Jörg-Peter Pielen und Eberhard Haizmann (rechts) freuen sich über eine gute Hopfenernte in Hochdorf. Foto: Priestersbach

Unternehmen deckt bislang 30 bis 40 Prozent des Bedarfs mit eigenen Pflanzen.

Nagold-Hochdorf - Der Spätsommer ist im Hochdorfer Hopfengarten immer auch Erntezeit. "Von der Menge her ist es kein Rekordergebnis, aber die Qualität ist sehr gut", erklärte Brauereichef Eberhard Haizmann am Rande der diesjährigen Hopfenernte.

Jörg-Peter Pielen, Timo Kalupar und Fabian Knorr haben bereits im neunten Jahr die Betreuung des Hopfengartens übernommen. Für die Ernte wurde jetzt eine Spezialausrüstung an den Schlepper angebaut. Immer eine Hopfen-Reihe passt dabei auf die Ladefläche des Abreißgerätes. Dann müssen die Hopfenbauern die Pflanzen durch die Pflückmaschine laufen lassen, in der die Dolden getrennt werden.

Früher erfolgte diese Arbeit aufwendig von Hand, heute sortiert die Maschine schon sehr genau vor. Dann geht es zum Trocknen in die brauereigene Darre, bevor der Hopfen gemahlen und gepresst wird. Anschließend wird der getrocknete Naturhopfen vakuumverpackt und kühl gelagert, damit er sein Aroma und die Qualität behält.

Abdeckung durch Hopfen soll weiter erhöht werden

Im Nagolder Stadtteil Hochdorf ist mit einem Hektar Hopfen und rund 4000 Pflanzen bundesweit das kleinste Anbaugebiet beheimatet. Zudem ist die Hochdorfer Brauerei eine von deutschlandweit nur zwei Braubetrieben, die über einen eigenen Hopfengarten verfügen.

Der Hochdorfer Hopfen deckt bislang etwa 30 bis 40 Prozent des Brauereibedarfs ab. Das Hochdorfer Pils und das Hopfengärtle in der Bügelflasche werden sogar ausschließlich mit dem eigenen Hopfen hergestellt.

In Zukunft soll der Anteil am eigenen Hopfen jedoch erhöht werden. Wie Eberhard Haizmann am Rande der Hopfenernte mitteilte, wurde jüngst die Ackerfläche zwischen dem bestehenden Hopfengarten und der Bundesstraße gepachtet. "Wir wollen den Hopfengarten voraussichtlich im Winter erweitern und könnten dann 60 bis 70 Prozent des Bedarfs durch eigenen Hopfen decken", macht der Brauereichef deutlich, dass dies zur gut zur Philosophie der Familie Haizmann passt.

Preislage soll stabil gehalten werden

In diesem Zusammenhang unterstreicht er, dass die Kronenbrauerei ihr Regionalkonzept auch in einem anderen Bereich konsequent umsetzt. Im Zuge der Initiative "Regio-Korn" wurden Verträge mit Landwirten aus der Region geschlossen, die fünf Jahre lang einen garantierten Preis für Gerste erhalten – der gut 50 Prozent über dem aktuellen Marktpreis liegt. Dafür dürfen die Landwirte allerdings weder Glyphosat noch Wachstumsregler verwenden und auch keinen Klärschlamm auf den Feldern ausbringen. "Das ist es uns wert, dass wir mehr zahlen", betont Eberhard Haizmann. Immerhin benötigt die Brauerei zwischen 900 und 1000 Tonnen Gerste pro Jahr.