Erntezeit: Arbeiten auf dem Gelände der Kronenbrauerei haben begonnen / Fest im Brauereihof

In dieser Woche fiel in Hochdorf der Startschuss für die Hopfenernte. Trotz des trockenen Sommers ist Brauereichef Eberhard Haizmann zuversichtlich und rechnet mit einer guten Ernte.

Nagold-Hochdorf. Der Nagolder Stadtteil Hochdorf ist mit einem Hektar Hopfen und rund 4000 Pflanzen bundesweit das kleinste Anbaugebiet. Zudem ist die Hochdorfer Brauerei eine von deutschlandweit nur zwei Braubetrieben, die über einen eigenen Hopfengarten verfügen. Der Hochdorfer Hopfen deckt etwa ein Drittel des Brauereibedarfs ab, bei Aroma-Hopfen 60 Prozent. Das Hochdorfer Pils und das Hopfengärtle in der Bügelflasche werden sogar ausschließlich mit dem eigenen Hopfen hergestellt.

Pflückmaschine im Einsatz

Für die Ernte wird an den Schlepper eine Spezialausrüstung angebaut. Immer eine Hopfen-Reihe passt dabei auf die Ladefläche des Abreißgerätes. Dann müssen die Hopfenbauern die Pflanzen durch die Pflückmaschine laufen lassen, in der die Dolden getrennt werden. Früher erfolgte diese Arbeit aufwendig von Hand, heute sortiert die Maschine schon sehr genau vor. Dann geht es zum Trocknen in die brauereieigene Darre, bevor der Hopfen gemahlen und gepresst wird. Anschließend wird der getrocknete Rohhopfen vakuumverpackt und kühl gelagert – "damit er sein Aroma und seine Qualität behält", wie Haizmann erläutert.

Jörg-Peter Pielen und Timo Kalupar übernehmen die Betreuung des Hopfengartens und die Ernte bereits im siebten Jahr, beide sind bei der Kronenbrauerei nebenberuflich eingestellt. "Sie machen das wirklich sehr gut und mit viel Herzblut", lobt der Brauereichef. Noch bis Mitte nächster Woche werden die Hopfenbauern im Einsatz sein, bis die gesamte Ernte eingebracht und verarbeitet ist.

"Wir sind bis jetzt zufrieden und fahren eine gute Ernte ein", erklärt Pielen, dass man im Hopfengarten dank gelegentlicher Gewitterschauer mit einem blauen Auge davon gekommen sei. Denn so konnten die Pflanzen den Hitzestress des Rekordsommers praktisch unbeschadet überstehen. "Die Dolden haben eine ordentliche Größe und Konsistenz", freut sich Pielen.

Normalerweise liegt der Ertrag des Hochdorfer Hopfengartens zwischen 35 und 50 Zentner getrocknetem Rohhopfen pro Jahr. Bei der aktuellen Ernte rechnet der Brauereichef mit rund 45 Zentnern. Bei dieser Gelegenheit fügt er aber auch hinzu: "Das ist unser teuerster Hopfen – aber der, der am meisten Spaß macht." Und so sei der brauereieigene Hopfengarten eben auch ein Stück Tradition und Marketing zugleich – mit dem man daneben dem Anspruch an die Regionalität gerecht werde.

Frühschoppen am Sonntag

Am Samstag fällt zudem der Startschuss für das Hochdorfer Hopfenfest. Am Abend steigt im großen Festzelt auf dem Brauereihof die Oldienight. Am morgigen Familiensonntag wird ebenfalls einiges geboten: Etwa der Frühschoppen mit dem Musikverein Altheim oder der Fassanstich durch Oberbürgermeister Jürgen Großmann und der neuen Hochdorfer Hopfenkönigin Lena Zwaller.

Daneben sorgen der Fanfarenzug Mühlhausen, der Musikverein Mühlacker sowie das Kreissenioren-Orchester Calw für die musikalische Umrahmung. Erneut haben die Festmacher ein großes Kinderprogramm auf die Beine gestellt.