Auch am Modell konnten sich die Bürger jetzt ein Bild von der geplanten Bebauung des Anker-Areals machen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Anker-Areal: Über Planungsstand informiert

Von Uwe Priestersbach

Nagold. Die Planungen zur Bebauung des Nagolder Anker-Areals gehen in "die finale Phase", wie es Oberbürgermeister Jürgen Großmann jetzt bei einer Bürger-Information im Kubus formulierte. Rund 60 Bürger nutzten die Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand des Projekt zu informieren.

Nachdem im Sommer eine Überarbeitung der Planung stattgefunden hatte, wird der Nagolder Gemeinderat morgen Abend vermutlich grünes Licht für den Entwurf der "Erwerbergemeinschaft Nagold" geben. Bereits im Wettbewerbsverfahren wurde die Arbeit der Architekten Hans-Peter Bonasera und Ulrich Schwille vom Gremium favorisiert.

Anhand von gerenderten Ansichten präsentierten die Architekten jetzt die überarbeitete Planung zwischen Altstadtrand, Waldach und Busbahnhof. Geplant sind drei Gebäude, die rechtwinklig zueinander stehen und ein neues Ensemble bilden sollen. Vorgesehen ist eine Tiefgarage, ein großes Ladengeschäft sowie Wohnung mit hoher Wohnqualität. Dabei setzen die Architekten auf eine verspielte Fassade mit versetzten Fenstern und hochwertigen Materialien. "Hier soll eine städtische und wertige Architektur entstehen", erklärte Ulrich Schwille.

In der anschließenden Diskussion machte Rudolf Rentschler deutlich, dass ihm beim rund 18 Meter hohen Kopfbau vier Etagen lieber gewesen wären als fünf – in seinen Augen ein schmerzlicher Kompromiss zugunsten der ökonomischen Rentabilität. Nicht allen Bürgern gefällt zudem die Flachdach-Lösung, und Hans Link vermisste zudem eine Fassaden- und Dachbegrünung.

Wie der OB mit Blick auf die Wohnqualität anmerkte, wollten die Menschen nicht unter einer Dachgaube leben – "aber natürlich spielen da auch ökonomische Gesichtspunkte eine Rolle". Ulrich Schwille betonte diesbezüglich: "Wir sind keine Flachdach-Fetischisten, aber außerhalb der Altstadt darf und muss man modern sein." Wie Hans-Peter Bonasera zur Begrünung feststellte, habe man sich bewusst für eine extensive Dachbegrünung entschieden, um nicht noch mehr Höhe zu schaffen.

"Mir gefällt die Architektur, und das kann eine gute Sache werden", zeigte sich Martin Ehniss überzeugt. Auf seine Frage zur Nutzung der Geschäftsräume gab es jetzt allerdings noch keine konkrete Antwort. So gebe es zwar Gespräche mit potenziellen Interessenten, aber jetzt sei es noch zu früh, um Namen zu nennen, so Hans-Peter Bonasera. OB Großmann zeigte sich bei diesem Thema sicher, dass der dort einziehende Einzelhandel "zur Innenstadt passen wird".

Mit Blick auf vergleichbare Projekte in umliegenden Städten plädierte Karl Lenhard dafür, dran zu bleiben und bald anzufangen – "damit Nagold nicht den Trend zum innerstädtischen Zuzug verschläft". Wie der Rathauschef entgegnete, werde die Verwaltung dem Gemeinderat morgen empfehlen, "dieses Projekt grundsätzlich weiterzuverfolgen". Hans-Peter Bonasera machte darauf aufmerksam, dass die Architekten mit einer rund 15-monatigen Bauzeit rechnen.