Der Vorsitzende des Kreisseniorenrats, Eberhard Fiedler, ist überzeugt, dass die in der Corona-Krise gewonnenen Erkenntnisse aufgearbeitet werden müssen.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Corona-Pandemie: Der Kreisseniorenrat berät weiter per Mail und Telefon

Die Corona-Krise hat einiges in Gang gesetzt, das merkt man auch beim Kreisseniorenrat Calw. Vorsitzender Eberhard Fiedler ist überzeugt: "Wir lernen daraus." Für den KSR gilt das schon jetzt.

Kreis Calw. "Natürlich werden die jetzt gewonnenen Erkenntnisse, ob Stärken oder Schwachstellen, aufgearbeitet werden müssen", meint Fiedler. "Vielleicht, wenn es so etwas überhaupt gibt, ist das etwas Positives an der Krise." Bei der älteren Bevölkerung zeichnen sich bereits jetzt Möglichkeiten für die Zukunft ab. Beispielsweise würden digitale Netzwerke Chancen eröffnen, so der Vorsitzende.

"Der Nutzen von Internet-Konferenzen ist nicht nur für die jüngere oder heutige Generation oder die Wirtschaft wichtig", weiß Eberhard Fiedler. "Nein, auch für uns Ältere bieten sich dadurch neue Wege zur Kommunikation mit der Familie, den Kindern und Enkeln." Die Stimmen der Geliebten über das Telefon zu hören reiche einfach nicht mehr aus – besonders in so langen Zeiten der Entbehrung. "Wir wollen uns, wenn wir schon nicht beieinander sein können, auch sehen."

In Anbetracht der vielen Lehren, die sich aus der Krise ziehen ließen, sei diese vielleicht nicht die wichtigste, meint Fiedler, "aber eine, welche umsetzbar ist". Denn jeder könne sich nach seinen Möglichkeiten einbringen und hier unterstützen.

Der Kreisseniorenrat selbst musste seine Aktivitäten wie alle anderen auch stark einschränken. Dennoch wird Beratung – unter Einhaltung der geltenden Vorschriften – weiterhin angeboten. Dazu gehört die Wohnberatung, die Senioren zur Seite steht, wenn sie beispielsweise ihr Eigenheim barrierefrei umbauen möchten. Auch wenn Sorgen und Nöte in Zusammenhang mit der aktuellen Situation bestehen, können sich ältere Mitbürger an den KSR wenden. Hier läuft nun eben vieles telefonisch oder per Mail.

Der Kreisseniorenrat ist dankbar für die zahlreichen Hilfsangebote im Kreis Calw. "Ohne Pathos kann man feststellen: Wir sind in dieser schwierigen Zeit ein Volk, das wiederum Ideen entwickelt", findet Eberhard Fiedler. In allen Medien fände sich "eine Flut von Vorschlägen, Aktionen und Hilfeleistungen".

"Je länger die Pandemie dauert", so Fiedler, "umso zahlreicher und auch innovativer werden die Vorschläge". Da werde jeder etwas finden, das ihm helfe. Auch lustige Beiträge zum Virus gehören für ihn zum Gesamtpaket, denn "Lachen hat schon immer in Krisen geholfen und manchmal die Gesundung gefördert".

Für die Senioren sei es "wohltuend", dass von allen Seiten anerkannt werde, dass die Älteren besonders geschützt werden müssen."Jeder durch das Virus Erkrankte bedarf unseres Mitgefühls und der bestmöglichen medizinischen Hilfe", betont Fiedler. "Die Leistungen der Krisenteams im Landratsamt und in den Kommunen, die aufopfernde tolle Arbeit der Ärzte und Pfleger in den Krankenhäusern und Pflegeheimen, aber auch der Ehrenamtlichen aus den verschiedensten Hilfsorganisationen, sind bewundernswert." Der Kreisseniorenrat wünsche allen, so Fiedler, "dass sie gesund bleiben und ihre Kraft ausreicht, bis wir irgendwann wieder zur Normalität zurückkehren können".