Fastenbrechen beim Haus Waldeck Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Iftar-Fest: Schwarzwald Bildungsverein lädt Bewohner des Asylbewerberheims zum Abendessen ein

Zu einem gemeinsamen Mahl nach Sonnenuntergang lud der Nagolder Schwarzwald Bildungsverein alle Bewohner des Asylbewerberheims im Haus Waldeck ins Freie ein. Das Fastenbrechen feierten die Flüchtlinge unterschiedlicher Nationalitäten in Gemeinschaft.

Nagold. Nach 2014 und 2015 hatte der Schwarzwald Bildungsverein zum dritten Mal ein so genanntes "Iftar-Fest" organisiert und zur Hälfte des Fastenmonats Ramadan viele Nationen an den vorbereiteten Tischen versammelt. Der Ramadan, der am 27. Mai mit der ersten Sichel des Neumondes begann und am 24. Juni enden wird, hatte nun in einer Vollmond-Nacht seine Halbzeit erreicht. Da diese Zeit für alle gläubigen Muslime nicht nur eine Zeit des Verzichts und der Solidarität mit Ärmeren und Schwächeren darstellt, ist diese heilige Fastenzeit gleichzeitig ein Monat der verstärkten Hilfsbereitschaft in der islamischen Welt.

Unter diesem Aspekt hatte der Schwarzwald Bildungsverein, unter Vorsitz von Aydin Karakum und sechs weiteren Helfern, den Außenbereich beim Haus Waldeck festlich dekoriert. Unter den schützenden Balkonvorsprüngen waren mehrere Grillstationen aufgebaut, für ausreichend Essen und Getränke war gesorgt. Nur das Wetter wollte nicht so recht mitspielen. Bereits am frühen Abend sorgte ein erster Regenguss für nasse Tische und Bänke. Nachdem alle Sitzgelegenheiten wieder getrocknet waren, trafen die ersten Heimbewohner ein und suchten sich ein Plätzchen an den schön gedeckten Tischen, wo bereits Getränke sowie Brot und Melonen für die Feier bereitstanden, die nach Sonnenuntergang startete.

Aydin Karakum hatte mit seinem Team Putengulasch, Reis und Salat mitgebracht, Linsensuppe und als Dessert etwas Süßes. In diesem Jahr gab es Tulumba, ein türkisches Gebäck, das aufgespritzt, in Öl ausgebacken und mit Zuckersirup serviert wird.

Der Arbeitskreis Asyl, allen voran Helga Mühleisen, begleitete das Fest zum abendlichen Fastenbrechen. Sie und Wolfgang Hübner vom Leitungsteam hatten allen 130 Bewohnern Einladungen zukommen lassen. Im Haus Waldeck wohnen Menschen aus Syrien, Afghanistan, Iran, Irak, Pakistan, Eritrea, Somalia und Gambia. Darunter auch Frauen mit bis zu fünf Kindern, die alleine hierhergekommen sind.

Sie alle freuten sich über die zum dritten Mal erfolgte Einladung zu diesem gemeinsamen Mahl, bei dem auch Datteln nicht fehlen durften. Bedauerlicherweise setzte kurz vor Sonnenuntergang Regen ein und das Iftar-Fest konnte nicht, wie geplant, im Freien stattfinden. Die Organisatoren waren aber auch darauf vorbereitet und verlegten das gemeinsame Abendessen kurzfristig vom Hof in das Innere des Gebäudes. Sie brachten hier die Menschen für einen Abend zu Gebeten, Gesprächen und gemeinsamem Essen zusammen.