Der Anker-Beach war einmal. Die nächste außergewöhnliche Event-Location in Nagold entsteht derzeit mit dem Teufelwerk. Foto: Müller

Anker-Beach-Mitbegründer lässt Halle umbauen. Alle WM-Spiele werden live übertragen.

Nagold - Das hat den feierfreudigen Nagoldern sprichwörtlich gerade noch gefehlt: Am 30. Mai eröffnet mit dem Teufelwerk auf dem ehemaligen Teufelareal eine Eventlocation der besonderen Art.

Wo einst Klimaanlagen hergestellt wurden, feiern und "chillen" ab diesem Sommer junge Leute bei Musik und kühlen Getränken. Sebastian Kalmbach und sein Team der Nagolder Eventagentur Eventbetrieb arbeiten derzeit mit Hochdruck am Umbau der Halle, ohne jedoch deren industriellen Charme außer Acht zu lassen.

Lockere Lounge-Atmosphäre

Genau diese industrielle Umgebung vermengen die Macher des Teufelwerks mit einer lockeren Lounge-Atmosphäre. Heißt: Die Gäste sitzen künftig auf Gitterboxen mit Polster und trinken ein Bier oder Cocktails. Gedämpftes Licht und moderne Musik verleihen dem Stahl und Beton eine gemütliche, fast festliche Atmosphäre.

Wie lange das Projekt Teufelwerk tatsächlich Bestand hat, kann Kalmbach noch nicht genau sagen. Vorerst bis Oktober 2019 hat die Agentur das Gebäude von der Stadt gepachtet, allerdings mit der Option, den Veranstaltungsort mittelfristig zu etablieren.

"Gerade weil es erst mal eine Testphase von eineinhalb Jahren gibt, können wir nicht grundlegend umbauen und flechten deshalb diesen Industriecharakter mit ein", erklärt Sebastian Kalmbach. "Wir halten es eher so pop-up-mäßig", sagt er und lacht.

Verbindung von Industrie und Moderne

Bei der Verbindung von Industrie und Moderne in der Einrichtung zeigen sich die Macher kreativ und setzen dabei viel auf Gitterboxen und Container. Erstere werden nicht nur zu Sitzgelegenheiten und Tischen umfunktioniert, sondern dienen gestapelt auch als Raumteiler und umrunden die Schankstelle. Die Sanitäranlagen sind zwar in Containern untergebracht, doch sind diese dank Farbe, Beleuchtung und Holzumbauten für Gast nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

In die Halle gelangt man ebenfalls durch einen schwarzen, mit Goldfarbe besprenkelten Container, der im Inneren mit indirekt beleuchtetem Holz verkleidet ist.

"Die Einrichtung durch Gitterboxen ermöglichen uns auch viel Flexibilität", erklärt Kalmbach. Flexibilität ist auch nötig, bei der großen Bandbreite an Veranstaltungen, die künftig im Teufelwerk stattfinden sollen.

Alle WM-Spiele werden live übertragen

Kalmbach und Team planen zunächst einmal im Sommer die Tore am Wochenende für Bar- und Loungebetrieb zu öffnen. Dabei werden DJs und auch Bands musikalisch einheizen. Einmal im Monat ist ein After-Work-Party geplant, eventuell sogar eine Grillmeisterschaft im Außenbereich. Während der Fußballweltmeisterschaft ist täglich etwas geboten im Teufelwerk: Alle Spiele werden live übertragen.

In erster Linie soll das Teufelwerk jedoch den Nagoldern für ihre Feste und Feiern zur Verfügung stehen: Betriebsfeiern, Hochzeiten, Geburtstage, Weihnachtsfeiern: Bereits in der ersten Woche seit Bekanntwerden sind auf der Webseite des Projekts Anfragen im zweistelligen Bereich eingegangen, erklärt Kalmbach.

Mit dem Projekt wolle man ein breites Publikum ansprechen, auch aus der Umgebung. "Wir schließen sozusagen eine Lücke in Nagold. Eine Eventlocation, in der Experimentieren möglich ist, gibt es kaum", stellt Kalmbach fest, das Bar- und Partyangebot in der Stadt sei begrenzt.

Obwohl die Idee, das Teufelareal zu Eventzwecken zu nutzen in Kalmbach bereits seit seiner Zeit als Mitbgeründer des ehemaligen Anker- Beachs 2013/2014 keimte, ging nun doch alles recht schnell. Erst im April kam das Vorhaben beim Gemeinderat auf den Tisch, die Schlüsselübergabe folgte kurz nach Ostern. "Seither arbeiten wir mit Hochdruck an so vielen Fronten gleichzeitig", sagt der Geschäftsführer. Ob sich das alles gelohnt hat wird sich bei der ersten Bewährungsprobe am Mittwoch, 30. Mai, dem Tag vor Fronleichnam, zeigen. Dann öffnet das Teufelwerk erstmals mit einer Eröffnungssause seine Tore.