Die "Blackbirds" aus Jettingen und der Gospelchor Ebhausen sangen in der Stadtkirche für den guten Zweck. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Benefizkonzert: Peter Eisele und seine Chöre engagieren sich für das Nagolder Hospiz

Viele, sehr viele tiefe Eindrücke für Ohren, Augen und Seele hinterließ das jüngste Benefiz-Ereignis in der evangelischen Stadtkirche. Zugunsten des Nagolder Hospizes beschenkten zwei Chöre von Peter Eisele das unzählige Publikum mit einem besinnlichen und zum Teil heiteren, voll Freude und Leben pulsierenden Adventsabend.

Nagold. Beim Betreten der Kirche vergessen wurde das Verkehrschaos da draußen, die Parkplatznot und die zeitweilige Störung an der Einfahrt zur Tiefgarage "Traube". Der Anblick des farbig beleuchteten Raumes und die Ruhe der dicht in den Sitzreihen gedrängten Menschenmenge, beruhigte die Nerven und ließ die Besucher etwas ganz Besonderes erwarten. Da schon eine Viertelstunde vor dem Konzertbeginn sich eine Platz-Notlage im unteren Raum abzeichnete, lenkten die erste Vorsitzende des Hospizvereins Barbara Fischer und Stadtrat Thomas Baitinger den andauernden Besucherzustrom mit freundlicher Fürsorge direkt auf die Empore.

Das Konzert eröffneten die vereinten Chöre Blackbirds Jettingen und Gospelchor Ebhausen mit den melancholisch weichen Tönen des Songs "It´s Christmas". Die Begleitung übernahm eine kleine Jazzband, die beide Formationen seit Jahrzehnten instrumental unterstützt. Dann ergriff Dekan Ralf Albrecht kurz das Wort und bezeichnete das neu gebaute und im September eingeweihte Stationäre Hospiz als einen bedeutenden Ort, in dem "getröstet, in Würde gelebt und auch gestorben" wird. Der Geistliche freute sich auf die Begegnung mit den Chören aus der Nachbarschaft und auf ein "wunderbares Weihnachtskonzert" und bat um weitere finanzielle Hilfe für das Nagolder Hospiz.

Auf dem Konzertprogramm standen mehrere Gospel- und Popsongs von unterschiedlicher Aussagekraft. Einige wie "Someday at Christmas" mit der Solistin Kerstin Brenner und "Stand by me" mit Rainer Feuerbacher sowie das traditionelle "Still, still, still" spendeten Entspannung und Genuss und bewirkten leises Innenhalten. Mit den lebensfrohen "Run, Shepherds!", "I will follow him" und "Hail Holy Queen" spornten der Chor und Helene Rinderknecht das Auditorium zum Mitsingen, Klatschen und Jubeln an.

Die geballte Kraft der über 80 Stimmen trug die Botschaft von Christi Geburt durch den Raum in mehreren Schattierungen der Emotionen, Ausdrucksweise, Lautstärke, Tempi und Stimmungen. All diese Wandlungen verfolgten die Lichtfachleute vom Teufelwerk Sebastian Kalmbach (Planung), Peter Vorholzer (Tontechnik) sowie Micha Salopek, Stefan Fischer und Philipp Gerritzen. Je nach Charakter und Intensität des Gesangs tauchten sie die Kirchenwände in pastellfarbene Töne ein und malten mit einem unsichtbaren Pinsel Lichtreflexe und farbige Muster auf dem Gewölbe über den Köpfen der Sänger. Sagenhaft schön.

Zwei lyrische Texte der Songs "Mary, did You know?" und "Poor Mary" trugen auf Deutsch die Schirmherrin des Hospizprojekts Simone Großmann und die zweite Vorsitzende des Vereins Bärbel Reichert-Fehrenbach mit inniger Zärtlichkeit vor, die dann im Chorgesang ihr Spiegelbild fand.

Heftiger Beifall nach jedem Programmpunkt

Im heftigen Beifall nach jedem Programmpunkt schwangen neben innerer Ergriffenheit eine große Bewunderung für die Leistung der Sänger und die musikalische Kompetenz ihres Leiters Eisele mit. Zwischen den Chorbeiträgen ließen die sensationellen Jazz-Improvisationen von Martin Schneider (E-Piano), Ralph Gundel (Saxophon), Matthias Bär (Schlagzeug) und Rainer Feuerbacher die Publikumsherzen noch höher schlagen, sodass am Ende des Konzerts alle Schleusen der vorweihnachtlichen Freude sich öffneten und eine Applaus-Lawine durch die Kirche rollte.

Barbara Fischer, die Triebfeder des Projekts "Stationäres Hospiz" bedankte sich bei allen mitwirkenden Musikern und technischen Helfern für ihre "grandiose Vorbereitungsarbeit" und das Engagement bei der Durchführung des Benefiz-Events sowie bei den Besuchern für den enthusiastischen Empfang. Fischer wirkte erleichtert und ein wenig stolz auf ihr Lebenswerk ("endlich haben wir unser Hospiz und konnten die ersten Gäste aufnehmen") und warb weiterhin um finanzielle Unterstützung.

Das große Adventsfest endete nach insgesamt drei Zugaben und die Spendenkörbchen am Ausgang füllten sich rasch mit Gaben für den guten Zweck.