Der Profi weiß, wie es geht: Clemens Alex gibt den Schülerinnen Tipps zur Ballführung. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Schülerinnen der sechsten Klassenstufe vom OHG probieren sich im Floorball aus – und haben großen Spaß daran

Wieviel Ausdauer, Geschick und Beweglichkeit beim Floorballspielen gefragt sind, haben die Mädchensportgruppen der Klassen 6b und 6c des OHG am eigenen Körper gespürt. Sie absolvierten ein Training mit den Calwer Floorballern Clemens Alex und Lukas Fischer.

Nagold. "Ich hoffe, dass ihr alle genügend zu trinken dabei habt, denn es wird heute richtig anstrengend", sagt Alex zu den 49 Schülerinnen bevor es mit der 90-minütigen Trainingseinheit losgeht.

Den meisten Schülerinnen war die Sportart unbekannt – Floorball, quasi eine Art Hallenhockeyvariante, bei der es darum geht, einen hohlen Plastikball mit einem Kunststoffschläger in das gegnerische Tor zu versenken.

Um die Sechstklässlerinnen auf das eigentliche Spiel vorzubereiten, geben Alex und Fischer den Schülerinnen zunächst ein paar grundlegende Tipps zur Haltung des Schlägers und der Ausführung der Schläge: "Den Schläger könnt ihr entweder von links oder von rechts halten, je nachdem wie es euch angenehmer ist. Achtet dabei darauf, den Schläger so breit wie möglich zu halten. Der Schläger darf beim Schlagen nicht über die Kniehöhe hinaus", weist Alex die Schülerinnen an, die mit wachen Ohren zuhören.

Und dann geht es ab in die Übungsphase. Alle bekommen einen eigenen Kunststoffschläger und einen eigenen Lochball, um zunächst Übungen zur Ballführung durchzuführen. Mit zwei weiteren Trainingsphasen zum Pass und zum Schuss sind die Schülerinnen dann fit genug, um ihr Können in Teamplay-Aktionen unter Beweis zu stellen. Mit unbedingtem Siegeswillen und großem kämpferischen Einsatz jagen die Schülerinnen des OHG dann den Lochball von einem Tor auf das andere.

"Für Kinder und Jugendliche ist Floorball eine sehr geeignete Sportart", sagt Alex. "Man ist ständig am sprinten, es kommt zu vielen Torabschlüssen und deshalb zu vielen Erfolgserlebnissen."

Auch Fischer ist davon überzeugt, dass die rasante Sportart attraktiv für Kinder und Jugendliche sein kann: "Floorball ist ein Randsport. Wir sind heute hier, weil wir Floorball gerade unter jüngeren Menschen bekannter machen und das Interesse der Jüngeren wecken wollen."

Verena Müller und Sophie Schlenker, die beiden für die Klassen 6b und 6c zuständigen Sportlehrerinnen bewerten die Floorball-Aktion ebenfalls positiv. "Mit der Floorball-Aktion wollen wir Schulsport mit außerschulischem Sport verknüpfen", sagt Schlenker und freut sich über die Kooperation mit dem TSV Calw: "Die Schülerinnen sind heute ganz besonders motiviert, denn externe Leute von Vereinen wirken ganz anders auf sie ein."

Müller findet es wichtig, dass man den Schülerinnen unterschiedliche Angebote aufzeigt, um sie für lebenslanges Sporttreiben zu motivieren: "Möglicherweise entdeckt die eine oder andere Schülerin heute, dass Floorball genau die richtige Sportart für sie ist. Manche Schülerinnen findet womöglich heraus, dass sie generell eine Neigung zu Sportarten haben, bei denen Schläger verwendet werden, wie etwa Eishockey oder Tennis."

In Calw ist Floorball mittlerweile recht bekannt. Der TSV Calw hat eine eigene Floorball-Abteilung, deren erste Mannschaft in der Regionalliga mitmischt. Die zweite Mannschaft spielt in der Verbandsliga. Darüber hinaus hat der Verein drei Jugendmannschaften. "Neue Spieler können wir immer brauchen", sagt Fischer.

Floorball wird fünf gegen fünf auf einem 40 x 20 Meter großen Feld gespielt. Bis auf den Torwächter sind alle anderen Feldspieler mit Kunststoffschlägern ausgestattet. Aufgrund des hohen Spieltempos kommt es etwa alle 90 Sekunden zu Spielerwechseln. Ein Spiel endet in der Regel nach 60 Minuten. Im Falle eines Unentschiedens geht es in eine zehnminütige Verlängerung, bei der das "Golden Goal"-Prinzip gilt. Nach diesen Profi-Regeln wird in der Schweiz oder in den skandinavischen Ländern Floorball auch an Schulen gespielt. An deutschen Schulen wird häufig auf einem kleineren Feld nach der "Mixed-Variante" gespielt, wobei für beide Teams jeweils vier Schüler auflaufen und ohne Torhüter gespielt wird.