In Nagold soll nun künftig auch die letzte Ruhe unter Bäumen möglich sein. Foto: Büttner Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium beschließt Bestattungen in einem Ruhewald / Bis Jahresende soll Entwurf vorliegen

Nicht um das wie, sondern um das ob ging es bei der Gemeinderatssitzung in Sachen Ruhewald. Das Gremium entschied sich dazu, dass künftig in Nagold Waldbestattungen möglich sind.

Nagold.  "Wir wollen heute keine Details diskutieren, sondern eine Grundsatzentscheidung fällen", erklärte Oberbürgermeister Jürgen Großmann zu Beginn der Sitzung. Dass Nagold einen Ruhewald erhalten soll, in dem Tote umringt von Bäumen ihre letzte Ruhe finden, wird schon seit längerem im Gemeinderat diskutiert. Auch mögliche Standorte wurden besichtigt.

Doch um sich den Detailfragen genauer widmen zu können, stimmten die Räte zunächst für die Bestattungsform, die in den vergangenen Jahren immer mehr Nachfrage fand. Daher sprach sich die Verwaltung, wie auch die einzelnen Fraktionen klar für einen Ruhewald aus.

Ort muss gefunden werden

"Es gibt verschiedene Bestattungswünsche in der Bevölkerung und darauf sollten wir eingehen", erklärte Jürgen Gutekunst (FDP), "daher spricht eigentlich nichts dagegen". Wolfgang Schäfer (CDU) wünscht sich eine gewissen Nähe zum Friedhof und der Kirche. Der Ruhewald solle jedoch nicht kommerzialisiert werden und soll in erster Linie für Nagolder Bürger und gebürtige Nagolder zur Verfügung sehen.

Der Beschluss folgte einstimmig mit einer Enthaltung. Nun wird sich die Stadtverwaltung mit den planerischen Fragen beschäftigen. Ein Arbeitskreis soll gegründet werden und Anhörungen erfolgen. "Damit wir die verschiedenen Interessen einfließen lassen können", begründete der Oberbürgermeister. Ein geeigneter Ort müsse beispielsweise gefunden sowie die Bestattungsformen im Ruhewald festgelegt werden. "Wir wollen eine Nagolder Lösung miteinander ausarbeiten", so Großmann. Sechs bis acht Monate soll diese Entwicklungszeit dauern. Großmann rechnet damit, bis zum Jahresende einen Entwurf vorlegen zu können, um dann in die Umsetzungsphase starten zu können.