Jubiläum: Hildegard und Walter Mast aus Ebhausen feiern heute das Fest ihrer Eisernen Hochzeit

Wenn sie an ihrem heutigen, eher seltenen Fest der eisernen Hochzeit auf 65 Jahre gemeinsamen Weges zurückblicken, sind Hildegard und Walter Mast vor allem dankbar dafür, dass sie in relativ guter Gesundheit über sechs Jahrzehnte beieinander sein durften.

Ebhausen. Wie eine so lange Ehe gelingt? Da witzelt der Jubelbräutigam: "Ich hab’ halt immer versucht, nachzugeben!" 1925 in Pforzheim als Ältester von vier Geschwistern geboren, wuchs der Gipsersohn in Huchenfeld auf und kam, als die Eltern in Ebhausen ein Erbe antraten, 1942 in den Flecken. Er lernte in Pforzheim das Goldschmiedehandwerk, wurde in Kriegszeiten aber eingezogen und kam erst 1947 aus der Gefangenschaft zurück. Weil es schwierig war, in seinem erlernten Beruf eine Anstellung zu finden, arbeitete Walter Mast zunächst als Silberschmied in einer Besteckfabrik in Altensteig und wechselte 1959 dann zu Daimler, wo er bis 1985 nicht nur als Karosseriebauer arbeitete, sondern auch 16 Jahre lang den Betriebsbus zur Schicht fuhr und später sein Berufsleben mit dem Meisterbrief im Karosseriebau krönte.

In seine spätere Frau, die in Ebhausen gebürtige Hildegard Mader, hatte er sich von Ferne schon lange verguckt. Denn die Tochter eines Weberei-Angestellten und Nebenerwerbs-Landwirtes brachte immer wieder die Milch zum Ebhäuser Milchhäusle und fiel dem jungen Mann auf. "Das wird die Meine", habe er – so Walter Mast lachend – damals beschlossen.

Hildegard Mader half zuhause in der Landwirtschaft mit, arbeitete aber auch bei der Firma Schickhardt und später, wie ihr Vater, im Rohrdorfer "Kämmerle".

Die Hochzeit 1954 war eher schlicht, denn man wollte ja für ein späteres eigenes Haus sparen. Bis heute bewahrt Walter Mast, ein "leidenschaftlicher Sammler", wie seine Frau schmunzelnd meint, die Rechnung der Feier im damaligen Hochzeitslokal auf, und Hildegard Mast besitzt noch ihr Hochzeitskleid von vor 65 Jahren.

Viele wohlverdiente Reisen

Drei Söhne wurden dem Paar geschenkt, das inzwischen auch drei Enkel und fünf Urenkel hat. Walter Mast arbeitete in der schwiegerelterlichen Landwirtschaft mit, kümmerte sich um Holz im Wald, während Frau Hildegard gerne den Garten bearbeitete. Beide sangen über zwei Jahrzehnte in der Volksliedergruppe "Hirsch" mit, für die Hildegard Mast eigens ein Ebhausen-Lied schrieb. Wie nebenbei rezitiert sie mal eben textsicher die fünf Strophen. Auch Kassetten der Lieder, beziehungsweise später CDs, wurden damals aufgenommen.

Geradezu berühmt waren auch Hildegard Masts Backkurse in den Backhäusern Ebhausen und der weiteren Umgebung und ihre Tortenbackkurse, von deren Rezepten die Teilnehmerinnen noch heute profitieren.

In späteren Jahren konnte sich das Jubelpaar viele Reisen gönnen, von Italien und Griechenland bis nach Florida oder zum Nordkap. Beide schwärmen immer noch von den Reiseeindrücken, besonders vom mystischen Nordlicht, der "aurora borealis", "denn die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können", nimmt Hildegard Mast ein bekanntes Zitat auf.