Als Leiter des Zentrums arbeitet Chefarzt Hubert Mörk aber nicht nur mit den niedergelassenen Kollegen, sondern auch fachübergreifend Hand in Hand mit Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Schmerz- und Stomatherapeuten, Psychoonkologen sowie Physiotherapeuten, Fachkräften für Genetik, Seelsorgern und den Selbsthilfegruppen. Und ab dem neuen Jahr auch eng mit dem neuen chirurgischen Chefarzt Ralf Michael Wilke.
Die kontinuierlichen Verbesserungen der Chirurgie, Chemotherapie oder auch Strahlentherapie sowie völlig neuartige palliative Ansätze haben nicht zuletzt durch die zertifizierten Darmkrebszentren die Bekämpfung des Dickdarmkrebses in den vergangenen Jahren revolutioniert und die Therapiemöglichkeiten von Betroffenen erweitert. "Auch für Patienten, bei denen Darmkrebs in einem späteren Stadium entdeckt wird, haben sich dank dieses Netzwerkes und der individuellen Vorgehensweise die Chancen auf Heilung deutlich verbessert", weiß Hubert Mörk zu berichten. "Dass diese für den Patienten so vorteilhafte Behandlung auch dauerhaft gewährleistet ist, dafür sorgen die Rezertifizierungen im Dreijahres-Rhythmus und die jährlichen Überwachungsaudits, welche das Institut OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft gemäß den stringenten Regeln der aktuellen Leitlinien durchführt", so Mörk weiter.
Ein Qualitätsmerkmal ist dabei unter anderem die Zahl der Eingriffe und Diagnosestellungen, da die Entscheidungen für eine bestimmte Vorgehensweise häufig auf der Erfahrung der Experten basieren, denn jeder Fall liegt anders, jeder Patient hat individuelle Bedürfnisse, die zu berücksichtigen sind. Jeder Einzelfall wird daher dem interdisziplinären Expertengremium am sogenannten Tumorboard vorgestellt. Gemeinsam wird ein maßgeschneidertes Therapiekonzept erarbeitet und umgesetzt. Seit 2008 wurden auf diese Weise bereits mehr als 750 Patienten im Nagolder Darmkrebszentrum behandelt.
Dabei setzt man dort auch auf Hightech: Die Kapselendoskopie mittels einer Minikamera zur Dünndarmuntersuchung, minimalinvasive Gewebeproben mittels einer endosonographischer Feinnadelpunktion oder die virtuelle Chromoendoskopie zur kontrastreicheren Darstellung von Gewebeveränderungen sind nur einige der Neuerungen, die in Nagold eingeführt und mit großem Erfolg eingesetzt werden.
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