Digel-Pavillon im Innenhof der Hohennagold feierlich eingeweiht. Großmann: Neuer Glanz für altes Wahrzeichen.
Nagold - Noch nicht einmal ein halbes Jahr nach der ersten Idee steht er schon: der Digel-Pavillon im Innenhof der Burg Hohennagold. Am Sonntag wurde er im Beisein von jeder Menge lokaler Prominenz seiner Bestimmung übergeben.
In diesem Jahr wird die Firma Digel 75 Jahre alt. Eigentlich ja ein Anlass, um Geschenke zu bekommen. Nicht so bei Digel. Aufsichtsratschef Hans Digel wollte lieber selbst etwas schenken. Und er wollte nicht irgendwem etwas schenken, sondern der Stadt, die Heimat seines Unternehmens ist: Nagold. Von der Idee, der Stadt einen Pavillon im Innenhof der Burg Hohennagold, dem Kleinod der Stadt, zu schenken, sei er sofort begeistert gewesen, sagte Hans Digel gestern Nachmittag bei der feierlichen Eröffnung des Gebäudes.
Begeistert zeigte sich Digel auch von der "Rekord-Bauzeit" für den Pavillon, immerhin sind seit der ersten Idee im Februar dieses Jahres bis zur Eröffnung noch nicht einmal sechs Monate vergangen. In dieser Zeit sei unter der Beteiligung von fast ausschließlich Nagolder Firmen ein Bauwerk mit einer "feinfühligen Architektur" entstanden, lobte Digel.
Für diese Architektur hatte Architekt Michael Stikel nicht wirklich viel Zeit. In gut zwei Wochen musste die Planung stehen, verriet er bei der Eröffnungsfeier, zu der viele Gäste – darunter auch viel Prominenz aus Nagolds Politik und Wirtschaft – auf die Burg gekommen waren. Und die Zeit war nicht das einzige Problem. "Die Nutzer wollten den Pavillon am besten so groß wie möglich", so Stikel. "Und das Denkmalamt wollte ihn so klein wie möglich. Eigentlich sollte er unsichtbar sein." Darüber hinaus sollte das Gebäude auch noch richtig robust sein, um vor Vandalismus gefeit zu sein.
Vom Ergebnis dieser Überlegungen zeigte sich Nagolds Stadtoberhaupt Jürgen Großmann begeistert. Der Pavillon verleihe dem alten Wahrzeichen der Stadt neuen Glanz. Der Bau biete erstklassige Infrastruktur und verschaffe so den Vereinen, die Veranstaltungen auf der Burg anbieten, neue Möglichkeiten und Impulse.
Im Namen der Stadt Nagold bedankte sich Großmann bei Hans Digel für dieses besondere Geschenk. Doch Großmann beließ es nicht beim Dank an den Unternehmer: Hans Digel durfte sich im Zuge der Feierlichkeiten in das Goldene Buch der Stadt eintragen.
Mit dem evangelischen Dekan Ralf Albrecht und seinem katholischen Kollegen Holger Winterholer zeigten sich auch geistliche Würdenträger vom neuen Glanz auf der Burg begeistert. "Der Anzug passt", sagte Albrecht. "Er ist schick, maßvoll und dezent." Allerdings brauche es Menschen, die den Pavillon und die Burg zum Leben erwecken, rief er in Erinnerung. Mit dem Pavillon, den Winterholer als "Zeichen der Gastfreundschaft" bezeichnete, sei die Burg nun "gut eingekleidet", sagte der katholische Dekan, bevor er das Gebäude segnete.
Nachdem die jüngste Generation den Bau durch das Durchschneiden des Bandes offiziell in Betrieb genommen hatte, durften sich die vielen Gäste – unterhalten von der Gündringer Trachtenkapelle – von den Vorzügen des neuen Gebäudes überzeugen und sich von den Helfern in der Pavillon-Küche kulinarisch verwöhnen lassen.