Foto: Thomas Fritsch

Highland Games, Living History, Musik, Essen und jede Menge Erlebnisse geboten.

Nagold - In Nagold grassierte am Wochenende wieder mal das Keltenfieber, denn das zehnte Keltenfest war mit etlichen Höhepunkten gespickt. Kein Wunder, dass an beiden Tagen tausende Besucher den Weg in den Nagolder Stadtpark Kleb fanden – zumal auch das Wetter nahezu perfekt mitspielte.

Nagold. Im Mittelpunkt standen natürlich wieder die "Schwäbischen Highland Games" oder die "Battle on the Water" – aber einen Besuchermagneten bildete ebenso der Bereich "Living History". Ebenfalls auf dem Programm standen eine keltische Modenschau, Schaukämpfe in der Arena am Fuß des Schlossberges sowie ein Konzert mit dem keltischen Quartett Colndra sowie eine Feuershow der Nagolder Mittelaltergruppe Ellylldan. Auf die kleinen Besucher wartete die Kreativwerkstatt, in der unter anderem keltischer Schmuck hergestellt wurde.

Beim Fassanstich trägt auch der OB Karo

Wie schon bei den vergangenen neun Keltenfesten sah man auf dem Festgelände rund um den Kleb sehr viele keltisch gekleidete oder einfach nur historisch gewandete Akteure, die mit stilechtem Outfit dokumentierten, dass sich das Keltenfest in Nagold längst fest etabliert hat. Sogar OB Jürgen Großmann ließ es sich nicht nehmen, das zehnte Keltenfest stilecht im karierten Keltenlook und mit großem Schwert ausgestattet zu eröffnen. Am Rande des obligatorischen Fassanstichs machte der Rathauschef allerdings auch deutlich, dass er sich im Filz nur bedingt wohlfühlt – auch weil Filz und Stadtverwaltung nicht zusammenpassen.

Als die fantasievoll gewandeten Clanmitglieder auf dem Festgelände einmarschierten, konnten in der unter anderem vom Workcamp des Youz präparierten Arena die archaisch anmutenden Wettkämpfe starten – über die wir noch gesondert berichten werden. Während es beim traditionellen Baumstammwerfen auf Kraft und die richtige Technik ankam, ebenso beim obligatorischen Tauziehen, konnten die acht teilnehmenden Clans aber auch beim Clanlauf, dem Wassertransport oder mit dem Streitwagen Punkte sammeln.

Bei strahlendem Sonnenschein strömten bereits am Samstag zahlreiche Menschen auf das Festgelände. Vor allem beim Bootle-Stechen auf der Nagold kamen die Besucher voll auf ihre Kosten, denn Ziel bei der "Battle on the Water" ist es, den Frontmann der gegnerischen Mannschaft ins Wasser zu stoßen. Die "Solarmannen" schafften es mit viel Standfestigkeit und Geschick ins Finale, wo der Titelverteidiger der Highland Games sich gegen die Narrenzunft aus Wart durchsetzte.

Zwölf Lagergruppen mit rund 150 Teilnehmern hatten im Rahmen von "Living History" ihr Lager um den Nagolder Krautbühl aufgeschlagen. Eine bessere Location für dieses Camp gibt es wohl kaum, als in direkter Nachbarschaft des keltischen Grabhügels. "Wir haben hier viele authentische Gruppen und das sind keine Fantasy-Geschichten", erklärte Lagerchef "Dieter vom Galgenberg" mit Blick auf keltische und römische Akteure. Gezeigt wurde auch altes Handwerk aus der Keltenzeit – eben wie ein Steinmetz oder Schmied seinerzeit arbeitete. Einziger Wermutstropfen war für Dieter Wurster, dass auch für das Camp Eintritt erhoben wurde.

Wie Projektleiterin Kirsten Seeger vom städtischen Kulturamt dazu anmerkte, seien die Preise "sehr familienfreundlich" – und außerdem bilde der Bereich "Living History" eben auch einen wesentlichen Bestandteil des Keltenfestes.

"An allen Kassen klingelten die Euros"

Bereits nach dem ersten Tag zeigten sich die Festmacher "super zufrieden", wie es Kulturamtschef Philipp Baudoin ausdrückte. So wurden bereits am Samstag rund 2500 Besucher gezählt – und "wir hätten uns den ersten Tag nicht besser vorstellen können", ergänzte Kirsten Seeger. Gestern wurde das Ergebnis aber noch einmal getoppt, denn "an allen Kassen klingelten die Euros", wie es die Projektleiterin formulierte.