Der Nagolder Unternehmer Hajo Schörle hat sich zum vierten Mal erfolgreich um den LEA-Mittelstandspreis beworben. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder Bote

LEA-Mittelstandspreis: Buch&Bild Verlag zum vierten Mal in Folge als besonders beispielhaftes Unternehmen gewürdigt

Bereits zum vierten Mal in Folge wurde der Buch&Bild-Verlag des Nagolder Unternehmers Hajo Schörle für den Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg nominiert – und erneut als besonders beispielhaftes Unternehmen ausgezeichnet.

Nagold. Die Auszeichnung fand diesmal nicht – wie sonst – im Stuttgarter Schloss statt, sondern – natürlich wegen Corona – im Rahmen einer Video-Konferenz mit allen Preisträgern und Medienvertretern.

Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg – Leistung, Engagement, Anerkennung (Lea-Mittelstandspreis) – wird jährlich gemeinsam von der Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg in Zusammenwirken mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg vergeben. Eingeladen zur Bewerbung sind traditionell alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die sich im abgelaufenen Jahr für die Unterstützung von Wohlfahrtsverbänden, sozialen Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder (Sport-)Vereine eingesetzt haben und sich gemeinsam mit diesen gesellschaftlich engagieren.

Die Geschichten, die in den Bildern stecken, gehen ans Herz

Der Buch&Bild-Verlag von Hajo Schörle wurde in diesem Jahr für seine Produktpolitik nominiert, wonach jedes der hier realisierten Buchprojekte immer auch einen "sozialen Aspekt" beinhaltet und umsetzt. Ein schillerndes Beispiel ist das "Ideenbuch ohne Titel" von Hajo Schörle – das 200 gebundene Seiten blütenweißes Papier samt Umschlag liefert, die erst durch die Ideen von (kleinen) Künstlern immer wieder neu kreativ gefüllt werden sollen. Auslöser für das ungewöhnliche Buchprojekt war eine Anfrage der IHK Nordschwarzwald, ob Schörle nicht einen Kreativ-Workshop speziell für eine Migrationsklasse entwickeln könnte.

Natürlich konnte Schörle. Einem ganzen Vormittag lang wurde von jedem der teilnehmenden Schüler (mit Migrationshintergrund) eine eigene Idee für ein Buchtitel erarbeitet und schließlich zu einem gemeinsamen Bild aller Teilnehmer zusammengefasst. Das Außergewöhnliche sei aber nicht der Titel selbst gewesen, so Schörle in seinem erfolgreichen Bewerbungsschreiben zum LEA-Mittelstandspreis, sondern die Geschichten, die zu diesen Bildern geführt hatten. Bei allen war die hinter ihnen liegenden Flucht der Kinder und Jugendlichen das beherrschende Thema. Entweder in der Dramatik des hautnah erlebten Krieges oder in der Hoffnung auf ein besseres Land und ein besseren Lebens hier in Deutschland. "Mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich mir die Emotionen, die in diesen Bildern stecken, vor Augen führte", so Schörle.

Aus dieser Ursprungs-Initiative entwickelte sich anschließend dann aber noch mehr – und zwar, als auch das Mehrgenerationenhaus in Haiterbach sich mit dem Wunsch nach einem eigenen Tagesworkshop an den Nagolder Verleger wandte. Auf der Basis des ersten Workshops, und nun mit dem inzwischen produzierten "Ideenbuch ohne Titel", wurde den Kindern noch mehr Raum und noch mehr Möglichkeiten für ihre eigenen Ideen gegeben. "Das Ergebnis war so vielfältig wie die Kinder selbst – verbunden mit der Erkenntnis, dass man Kreativität nicht unterrichten kann, sondern nur helfen darf, ihr einen Raum zu geben."