Die drei Künstlerinnen (von links): Christine Rügner, Karin Hummel und Eva Maria Stein. Foto: Rennig Foto: Schwarzwälder-Bote

Christine Rügner, Eva Maria Stein und Karin Hummel stellen im Rahmen der LGS in der Friedenskirche aus

Von Barbara Rennig

Nagold. Das frühsommerliche Wetter, so Pastorin Dorothea Lorenz in ihrer Begrüßung, locke zwar nicht gerade zum Betrachten von Bildern, doch freute sie sich über die überaus zahlreichen Besucher, die in so kurzer Zeit gleich zu einer zweiten Ausstellungseröffnung in die Friedenskirche geströmt waren.

Nach der Vernissage seltener Drucke Sieger Köders zur "Tübinger Bibel" stand jetzt das Thema "Schöpfung" im Mittelpunkt des Interesses, dem sich drei regionale Künstlerinnen auf ganz unterschiedliche Weise angenähert hatten.

Während die Wahl-Hechingerin Christine Rügner sich in Aquarelltechniken und stimmungstragenden Farbwirkungen mit dem Thema "Engel" in oft grazilen Figuren auseinandersetzt – Sinfonien in Blautönen, so in "Himmlische Musik", und "Heerscharen" oder auch einem geradezu drohenden "Kampfesengel" vor flammendrotem Hintergrund –, zeigt Karin Hummel aus Wildberg zum ersten Mal Werke in nicht-gegenständlicher Malweise, ebenso in Aquarell- oder Mischtechniken: Stimmungen von Jahreszeiten mit ihren "Farben der Schöpfung" als rauschende Kompositionen Gelb-Orange- oder Blau- und Grün-Tönen, in die der Betrachter buchstäblich hineingesogen wird.

Eva Maria Stein widmet sich in Holzschnitten, Monotype, Tusche, Acryl und Mischtechniken ebenso dem Thema "Engel", jenen allgegenwärtigen Wesen, die Himmel und Erde verbinden, indem sie beispielsweise die Schöpfungstage künstlerisch umgesetzt hat. Fast zum Markenzeichen der Künstlerin sind auch ihre farbenfrohen, oft nur in Umrissen angedeuteten Engelsfiguren auf Acrylgrund geworden, die zum Betrachter zu sprechen scheinen. Lange blieben die Besucher in regem Austausch mit den drei Künstlerinnen beisammen, wobei – wie Pastorin Lorenz sich gewünscht hatte – sicher "gesegnete Begegnungen" mit den Exponaten, den Themen und auch zwischen den Ausstellungsbesuchern entstanden.

Besonders begeisterte sich das Publikum auch für die musikalische Begleitung der Vernissage, bei der Landespreisträger Felix Burrer (Klarinette) zusammen mit Eva Maria Stein am Klavier, unter anderem ein stimmungsvolles Rondo von Stamitz zu Gehör brachten. Die beeindruckende Ausstellung zum Thema "Schöpfung" ist noch bis zum 8. Juni im Untergeschoss der Friedenskirche zu sehen (Eingang nur über die Landesgartenschau).