Gruppenbild mit Kandidat (von links): Markus Strinz, Muhammed Ali Öner, Lars Castellucci, Andreas Röhm, Daniel Steinrode, Daniela Steinrode und Carl Staud. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder Bote

SPD: Lars Castellucci wirbt bei den Nagolder Genossen um deren Stimme für seien Wahl zum Landesvorsitzenden

Ein Hauch von großer Landespolitik herrschte jüngst in Vollmaringen. Auf Einladung der Nagolder Sozialdemokraten stellte sich mit Lars Castellucci einer der Kandidaten für das Amt des SPD-Landesvorsitzenden vor.

Nagold-Vollmaringen. Schon Daniel Steinrode, Fraktionsvorsitzender der SPD im Nagolder Gemeinderat, hob in seiner Einführung hervor, dass sich in der SPD dringend etwas ändern müsse. Die Wahlergebnisse seien verheerend, dabei werde die SPD ja gebraucht.

Die SPD brauche wieder eine Vision

Lars Castellucci ging in seiner Vorstellung auf die aktuellen Probleme der SPD in Bund und Land ein. Er sagte, er möchte mit seiner Kandidatur ein Angebot für die Zukunft machen. Castellucci analysierte die Probleme. Die SPD habe einen Wahlkampf mit dem Slogan "Mehr Zeit für Gerechtigkeit" gemacht aber keiner wisse so genau was damit gemeint sei. Die SPD brauche wieder eine Vision und die SPD müsse wieder Angebote an die breite Masse machen. Und die SPD brauche eine Führung die dafür stehe.

Nach der Analysephase kam man schnell zu verschiedenen Themenfeldern, die die Partei noch bearbeiten müsse, um wieder das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Neben dem Thema Bildung, das von Lars Castellucci ganzheitlich betrachtet wurde, also von der Kita bis zur Hochschule, waren auch die Verbesserung des ÖPNV sowie die Wohnraumsituation Thema des Abends.

Muhammed Ali Öner forderte, dass mit dem Geld aus dem "Gute Kita Gesetz" der Bundesregierung die Elternbeiträge spürbar gesenkt werden müssten. Gerade der freie Zugang zu Bildung sei eine zentrale Frage der Gerechtigkeit, dafür müssten Sozialdemokraten stehen, so Castellucci und Daniel Steinrode übereinstimmend.

Zweites wichtiges Thema des Abends war die Frage der Mobilität. Insbesondere der ÖPNV werde in Zukunft immer wichtiger. Man könne zukünftig nicht in jedem Dorf jede Infrastruktur vorhalten, aber die Anbindung an Bus und Bahn sowie an das schnelle Internet seien entscheidend für die Attraktivität des Ortes, so Wolfgang Neske. Eines der zentralen Gerechtigkeitsthemen der Zukunft sei die ausreichende Versorgung der Menschen mit Wohnraum. Dabei gehe es nicht nur um den sozialen Wohnungsbau sondern insbesondere darum, dass sich die Mittelschicht eine Wohnung oder das Eigenheim leisten könne, so Castellucci.

Neben bezahlbarem Mietwohnraum müsse es für Durchschnittsverdiener auch in Zukunft möglich sein, eine Eigentumswohnung oder ein Einfamilienhaus zu erwerben, meinte Steinrode und ging auf die angespannte Situation am Nagolder Wohnungsmarkt ein. Seit dem Umbau der Innenstadt wirke die Stadt wie ein Magnet, deshalb müsse die Stadt Nagold endlich auch mit den geplanten Wohngebieten in die Gänge kommen und diese endlich umsetzen.

Wohnungsbaugesellschaft für das Land?

SPD-Stadtrat Wolfgang Schleehauf verwies darauf, dass es gut wäre, wenn das Land eine eigene Wohnungsbaugesellschaft hätte und ebenfalls dazu beitragen würde, die Situation zu verbessern. Lars Castellucci stellte klar, dass er schon lange eine Landesentwicklungsgesellschaft fordere.

Die SPD-Mitgliederbefragung wird aus organisatorischen und zeitlichen Gründen ausschließlich per Briefwahl stattfinden. Der Zeitraum der Befragung ist vom 1. bis 19. November. Die Unterlagen gehen den Mitgliedern postalisch zu.