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FSV-Vorsitzender Peter Schuon will die Begeisterung für ein tolles Hobby neu entfachen

Nagold. Nach monatelangen Einschränkungen aufgrund von Corona kehrt das öffentliche Leben langsam zurück. Aber wie steht es um das Vereinsleben? In unserer Serie "Mein Verein" ziehen Vorsitzende Bilanz eines außergewöhnlichen Jahres 2020 und blicken auf die Zeit nach der Pandemie. Heute mit uns im Gespräch: Peter Schuon, seit zwölf Jahren Vorsitzender Sport und Öffentlichkeitsarbeit des Nagolder Flugsportvereins.

Wie hat sich Corona auf Ihr Vereinsleben ausgewirkt?

Mit dem ersten Lockdown im letzten Frühjahr wurde jegliche Aktivität untersagt. Für uns bedeutete dies vor allem, dass auch keine Werkstatttätigkeit erlaubt war. Wir konnten keine Jahreswartungen und Flugzeugabnahmen – ähnlich wie jährlicher TÜV beim Lkw – machen. Auch die über den Winter laufende umfangreiche Theorieausbildung unserer Flugschüler war nicht möglich. Dies hat dazu geführt, dass nach dem Ende des Lockdowns zunächst viele Wochen vergingen, um diesen Tätigkeiten nachzugehen. Bis Ende Juni 2020 war daher kein Flugbetrieb möglich. Die im Segelflug wettermäßig beste Jahreszeit Frühjahr ist komplett ausgefallen.

Selbst nach dem Frühjahr war aufgrund der Auflagen nur eingeschränkter Flugbetrieb möglich. Die Folgen sind vielfältig. Es mangelt bei vielen Piloten am entsprechenden Training. Was zu einer Vielzahl an Übungsflügen führt, nur um die Sicherheit auf dem notwendigen und gewohnt hohen Niveau zu halten. Übungsflüge haben nicht zwangsläufig denselben Spaßfaktor wie eigenverantwortliche Flüge zu Wunschzeiten und Destinationen. Beim Flugsport ist das Verhältnis zwischen Flugstunden und Arbeitsstunden immer schon ungünstig, was ein hohes Maß an Begeisterung für dieses Hobby erfordert. Mit den Folgen der Pandemie bleiben fast nur noch Arbeitsstunden und Zeiten für Übungsflüge übrig. Daher muss dringend wieder Normalität einkehren, damit die Begeisterung für das Hobby erhalten bleibt. Finanziell war 2020 ein Desaster, da die Kosten für Versicherungen, Wartungen, Prüfungsgebühren und der Erhaltungsaufwand für das Fluggelände gleich bleiben, egal ob geflogen wird oder nicht.

Wie hat sich die Mitgliederzahl entwickelt?

Die Mitgliederzahl ist konstant geblieben. Fliegen ist ein Hobby, das man nicht einfach so kurzfristig erlernt. Somit bleiben die Mitglieder auch mittelfristig erhalten. Derzeit ist Fliegen erlaubt, aber mit Einschränkungen. Wenn die Einschränkungen jedoch nicht schnell zurückgehen, wird sich mancher in seiner Lebensplanung etwas umorientieren. Dann werden auch wir einen Verlust an Mitgliedern verzeichnen. Neue Flugschüler können unter den aktuellen Bedingungen nicht gewonnen werden.

Was wollen Sie als Vorsitzender als erstes nach der Krise anpacken?

Wir müssen die Begeisterung für unser tolles Hobby neu in unseren Mitgliedern entfachen. Dazu gehört auch, endlich wieder in größerer Runde soziale Kontakte zu pflegen und gemeinsame fliegerische Unternehmungen zu veranstalten.

Was waren die Höhepunkte ihres Vereinslebens in 2020?

Aufgrund der Auflagen mussten 2020 leider alle geplanten Höhepunkte ausfallen.

Was sind die wichtigsten Projekte 2021?

Wir können derzeit nur von Tag zu Tag planen. Für 2021 ist im Rahmen des Sommerferienprogramms zum Ende der Sommerferien ein Kinder- und Jugendflugtag geplant. Wir hoffen, dass es zu keiner neuen Welle kommt und dieser dann auch entsprechend stattfinden kann.

Und was wird die größte Herausforderung für Ihren Verein in diesen Zeiten sein?

Wie gesagt das Feuer für unser Hobby bei den Mitgliedern erneut zu entfachen.

Werden Sie wieder als Vorsitzender kandidieren?

Unser dreiköpfiger Vorstand, den ich gemeinsam mit Horst Ehni und Andreas Essig bilde, hat bei der Hauptversammlung am Wochenende geschlossen kandidiert und ist auch gewählt worden.

n Vereinszweck: Förderung des Luftsports

n Vorstand:

Sport/Öffentlichkeitsarbeit: Peter Schuon; Finanzen: Horst Ehni; Technik: Andreas Essig

n Mitglieder des Beirats:

Ausbildungs- und Jugendleiter Andreas König, Werkstattleiter Lothar Werner, Flugbetriebsleiter Alexander Baumgartner