Mit dem Weihnachtsmarkt wird es nichts in diesem Jahr. (Archivbild) Foto: Stocker

Die Weihnachtsmärkte im Kreis Calw fallen allmählich weg wie müde Fliegen von der Scheibe. Nach Bad Teinach-Zavelstein, Gechingen und Enzklösterle folgt nun auch Neubulach mit der Absage. Die Hintergründe.

Neubulach - "Den sagen wir ab", kommt Neubulachs Bürgermeisterin Petra Schupp direkt auf den Punkt, als sie auf den diesjährigen Weihnachtsmarkt angesprochen wird. Eigentlich hätte der nämlich am 11. Dezember stattfinden sollen. Doch jetzt wird es dann doch nichts.

"Das ist der aktuellen Lage geschuldet", erklärt Neubulachs Verwaltungschefin mit Blick auf die in die Höhe schnellenden Corona-Infektionszahlen. "Die Zahlen sprechen nicht dafür, einen Weihnachtsmarkt zu machen", sagt Schupp. Das sehen im Übrigen auch viele ihrer Bürgermeisterkollegen so, verweist sie auf eine kreisweite Besprechung, in die wohl auch Landrat Helmut Riegger eingebunden war. Der Grundtenor: Aus Sicherheitsgründen lieber auf die Weihnachtsmärkte verzichten.

Das Problem, das auch Schupp in Neubulach hat. Selbst wenn man den Markt unter 2G-Regelungen, was rechtlich erlaubt wäre, abhalten würde, müsste man die Vorgaben eben auch kontrollieren.

"Das ist schon auch frustrierend"

"Das können wir als kleine Stadt gar nicht leisten", klagt die Rathauschefin. Zwar hat Neubulach den Segen einer alten und unüberwindbaren Stadtmauer – also einen natürlichen Schutzwall gegen diejenigen, die sich auf das Gelände schleichen wollen –, dennoch komme man auf sechs Zugänge. Und all diese abzuriegeln und auch zu kontrollieren, sei rein personell von der Stadtverwaltung her nicht zu organisieren. Doch der Hauptgrund sei, dass man die angespannte Lage in den Krankenhäusern nicht noch zusätzlich befeuern wolle. Überdies sei es ein Gebot der Fairness, dass einigermaßen zeitnah für Planungssicherheit gesorgt werde – sowohl für die Aussteller, als auch für potentielle Besucher der Neubulacher Städtlesweihnacht.

Ehrlich gesagt, meint Schupp, "dachte ich nicht, dass wir wieder in eine solche Situation kommen." Auch sie persönlich hätte gedacht, dass man durch die Impfungen in andere Inzidenzbereiche komme, die unkritischer seien. "Das ist schon auch frustrierend", räumt sie unumwunden ein. Wann prinzipiell wieder Veranstaltungen dieser Art möglich seien? "Das ist ein Blick in die Glaskugel, ob und wie das dann wieder geht", sagt Schupp. Man hoffe schnellstmöglich wieder auf Normalität – "wenn das Wetter wieder besser wird, dann kann man auch wieder draußen was machen."