Friederike Bauer, Vorsitzende des Kulturvereins Waldkulturscheune, blickt mit sichtlicher Freude auf das gewaltige Gerüst, das derzeit den großen Konzertsaal dieses einzigartigen Kulturortes bei Pfaffenweiler ausfüllt.
VS-Pfaffenweiler - In wenigen Wochen wird die Halle in neuem Glanz erstrahlen. Nach dem Brand im Januar, dem weite Teile des Daches und der Inneneinrichtung zum Opfer fielen, haben noch die Handwerker das Sagen. Wie ein riesiges Puzzle wurden Firstbalken und Sprengwerk ersetzt oder ergänzt. Der freie Blick zum First ist derzeit von unzähligen Gerüststangen und Trittbrettern versagt. Bohren, Hämmern und Maschinengetöse bestimmen die sonst besondere Akustik des Raumes.
Viel Arbeit geleistet
Peter Demattio verweist nicht ohne Stolz auf die bereits geleistet Arbeit seines Standes. "Es musste viel angepasst werden, damit die Statik wieder stimmt", so der Zimmermann. Und tatsächlich sind alte und neue Balken fugenlos aneinandergefügt und lassen die Atmosphäre der ehemaligen Scheune wieder aufleben.
Anforderungen an Sicherheit
An anderer Stelle wird den Sicherheitsanforderungen an einen Veranstaltungsort Genüge geleistet. Thomas Riegger vergrößert die Wandöffnung zur Fluchttreppe, damit dort eine, den Vorschriften entsprechende, Fluchttüre eingebaut werden kann. Das kreischende Geräusch der Kreissäge passt so gar nicht in die besondere Umgebung der Waldkulturscheune, die von blühenden Blumen, zwitschernden Vögeln und dem beruhigenden Windrauschen durch die hohen Bäume bestimmt wird. Und dennoch sind diese Arbeiten notwendig, damit die Konzerte und Events im Herbst wieder in den renovierten Halle stattfinden können.
Konzerte unter freiem Himmel
Bis dahin werden alle Konzerte und Lesungen unter freiem Himmel stattfinden. "Sollte es regnen, werden wir entsprechend Partyzelte aufstellen, sodass die Besucher im Trockenen sitzen können", so die Vereinsvorsitzende. Im Herbst soll dann mit einem großen Feuerwehrhelferfest diese Episode der Waldkulturscheune beendet werden. Überaus dankbar sind Friederike Bauer und ihr Vater Wolfgang Bauer immer noch den Hilfskräften, die mit ihrem schlagkräftigen Einsatz am 5. Januar weite Teile der Waldkulturscheune und das angrenzende Wohnhaus vor dem Raub der Flammen gerettet haben.
Neben dem in der Corona-Zeit entwickelten Format der Kinder-Wandelkonzerte werden auch eine Lesung mit Musik sowie zwei hochkarätige Konzerte der Waldkulturscheune ihrem besonderen Flair die Ehre geben. So wird am Sonntag, 12. Juni, 16 Uhr, das bekannte Blechbläser-Quintett Harmonic Brass sein Können zu Gehör bringen. Am Samstag, 25. Juni, liest Julian Biberger aus seinem Debütroman, dem Bodenseekrimi "Irisblütenmord", unter der musikalischen Begleitung des Duo Schepansky-Wehrmayer (Violine und Akkordeon).
Im Juli steht dann eines der beliebten Kinderwandelkonzert unter dem Motto "Kinder spielen für Kinder" auf dem Programm. Der Erlös dieses Konzertes kommt der Nachsorgeklinik Tannheim zu Gute.
Besonderer Ort
Die Waldkulturscheune bei den Spitalhöfen zwischen Pfaffenweiler und Herzogenweiler wurde von den Eltern von Friederike Bauer ins Leben gerufen. Die Kulturereignisse haben weit über die Grenzen der Region hinaus dem besonderen Ort zwischen Wald und Wiesen ihre eigene Prägung verliehen. Weitere Informationen unter www.waldkulturscheune.de.
