Nach dem Gottesdienst wurde Pfarrer Heinz Adler mit seiner Familie in einer Kutsche zur Festhalle gefahren. Foto: Lehmann

Mit einem letzten Gottesdienst und einem zweistündigen Festakt verabschiedete sich Meißenheim von Pfarrer Heinz Adler. Er ist seit 2008 in der Gemeinde tätig und wird nun in den Ruhestand gehen. Umrahmt wurde das Programm von Gesang und Musik.

Gewohnt humorvoll aber auch wehmütig zeigte sich Pfarrer Heinz Adler im Rahmen seiner Verabschiedung in den Ruhestand. 15 Jahre war er in Meißenheim tätig gewesen. „Wenn ich noch mal auf die Welt käme und Pfarrer wäre – zu euch würde ich wieder kommen“, betonte Adler in seiner Rede.

Die Gemeinde zeigte mit einem mehr als zweistündigen Programm und stehendem Applaus ihre Wertschätzung. Im Abschiedsgottesdienst in der voll besetzten Meißenheimer Kirche stieg der Pfarrer letztmals in die Kanzel und predigte. „Ich habe fertig“, zitierte Adler Giovanni Trapattoni.

Doch es folgt keine Wutrede: „Ich war 15 Jahre Pfarrer und ich war es gerne“, so der Pfarrer. Mit viel Wehmut blickte er auf seinen Abschied, freute sich aber, in Meißenheim zu bleiben.

Dekan aus Kehl springt ein

Die Entpflichtung erfolgte durch Dekan Oliver Wehrstein aus Kehl, der kurzfristig für den erkrankten Dekan Rainer Becker eingesprungen war. Er würdigte Adler für seine Originalität und den guten Draht zu seinen Gemeindegliedern. Nach der Freisprechung von seinen Pflichten und einem stehenden Applaus der Gottesdienstbesucher zogen Heinz Adler mit seiner Familie mit einer Kutsche, angeführt vom Fanfaren- und Spielmannszug der Feuerwehr, sowie die Besucher zur Festhalle.

Dort blickten die Anwesenden in einem zweistündigen Festakt auf die Zusammenarbeit mit dem Pfarrer zurück und ihm wurden gute Wünsche für den Ruhestand mitgegeben. Umrahmt wurden die Grußworte von Gesang und Musik von den Erzieherinnen der evangelischen Kindergärten Meißenheim und Kürzell, der Grundschule, dem Kinderchor Unditzspatzen, den Jagdhornbläsern sowie gemeinsamen Auftritten der Musikvereine Meißenheim und Kürzell.

Vereine, Schulen, Kitas und Kollegen danken

Dankesworte gab es nicht nur von Martina Goldammer von den Kindergärten und Schulen, sondern auch von Martina Deutscher von der Sozialstation, deren Vorsitz Heinz Adler hat. Pfarrerin Marie Jakobi aus Ottenheim dankte stellvertretend für die Kollegen im Ried für eine „gute, schnörkellose, unkomplizierte und humorvolle“ Zusammenarbeit. Als „pragmatischer Mailschreiber“, der mit wenigen Worten so viel ausdrücken könne, beschrieb sie ihren Kollegen.

Auch der katholische Kollege Steffen Jelic dankte für das gute Miteinander und die fruchtbare Zusammenarbeit. Vielseitig war auch der Dank der Vereinsgemeinschaften. „Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei Vereinsfesten“, so Sabine Fischer und Hugo Wingert.

Zum Abschluss singen alle das Badnerlied

Für den persönlichen und herzlichen Kontakt dankte Bürgermeister Alexander Schröder, der auch einige Anekdoten des Pfarrers parat hatte. Schröder überreichte dem Pfarrer und seiner Frau sowie Tochter Katharina einen Blumengruß. Zudem gab es zwei Esskastanien als Zeichen für das Leben und den Neuanfang im Ruhestand.

„Es ist kein Abschied, nur ein anderes Miteinander – das freut uns besonders“, sagten die Vertreterinnen der Kirchengemeinden. Zum Abschluss wurde das Badnerlied von den Musikvereinen gespielt, das Pfarrer Heinz Adler mitpfiff, während die restlichen Festbesucher mitsangen. „Schön, dass sowas Großes auf die Beine gestellt wurde“, sagte er erfreut, ehe mit einem stehenden Applaus das Programm beendet wurde und sich ein sichtlich gerührter Pfarrer unter die Besucher mischte.

Abschiedsgeschenk

Als Abschiedsgeschenk hatten Vertreter aus dem Kirchenkreis einen großen Rosenbogen erstellen lassen. Diesen würde das Ehepaar mit dem Auszug aus dem Pfarrhaus nämlich besonders vermissen, wie Heinz und Doris Adler verlauten ließen. So war die Freude über dieses Geschenk zum Abschied besonders groß.