Die Polizei durchsucht ein Waldgebiet bei Nietheim im Jahr 2012 (Archivbild). Foto: dpa/Franziska Kraufmann

Einer der bekanntesten Mordfälle Deutschlands bleibt ungeklärt – zumindest vorläufig. Vor 13 Jahren wird Maria Bögerl aus ihrem Haus in Heidenheim entführt. Wochen später findet ein Spaziergänger ihre Leiche. Nun hat die Polizei die Ermittlungen eingestellt.

Die Ermittlungen im Fall der entführten und ermordeten Bankiersfrau Maria Bögerls aus Heidenheim sind eingestellt worden.

Nach 13 Jahren „intensivster gemeinsamer Ermittlungsarbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft und der Auswertung von über 10 000 Spuren“ habe kein Täter ermittelt werden könnten, teilten Polizeipräsidium Ulm und Staatsanwaltschaft Ellwangen am Montag mit.

Maria Bögerl, die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs, war am 12. Mai 2010 aus ihrem Wohnhaus in Heidenheim entführt worden. Am selben Tag habe ihr Mann einen Anruf eines Unbekannten erhalten, der 300 000 Euro Lösegeld forderte – die Übergabe scheiterte jedoch. Anfang Juni 2010 entdeckt ein Spaziergänger die Leiche von Maria Bögerl an einem Waldrand wenige Kilometer vom Haus der Bögerls entfernt. Bögerls Mann nahm sich später das Leben.

Da aktuell keine weiteren Ermittlungsansätze vorlägen, werde das Ermittlungsverfahren nun eingestellt. Der Fall werde jedoch weiter beim Polizeipräsidium Ulm geführt, um alle notwendigen Detailkenntnisse zum Sachverhalt in erfahrener Hand zu belassen.

Da der Vorwurf des Mordes nicht verjährt, kann das Verfahren bei neuen Ermittlungsansätzen jederzeit wieder aufgenommen werden. Den Ermittlungsbehörden liegt weiterhin eine eindeutig einem männlichen Täter zuzuordnende DNA-Spur vor.