Die Wohnungsnot der gefiederten Freunde wird immer größer, da es immer weniger alte und tote Bäume mit natürlichen Höhlen gibt. Deshalb hat die Nabu-Gruppe Mötzingen-Gäufelden im Wald zwischen Mötzingen und Öschelbronn etwa 300 Vogel- und Fledermauskästen aufgehängt.
Mötzingen - Wie jedes Jahr im Herbst haben sich einige kleine und große Naturfreunde mit Leiter und Werkzeug bewaffnet aufgemacht und die Kästen gereinigt und überprüft. Dabei wurde wieder festgestellt, dass wie in den vergangenen Jahren auch, alle Nistkästen belegt waren.
Zweite Brut in vielen Kästen
In vielen Vogelkästen hat es dieses Jahr auch noch eine zweite Brut gegeben. Das ist nicht in jedem Jahr möglich, das kommt auf das Wetter und die Nahrung an. Es wurden sogar in ein paar Fledermaushöhlen Vogelnester gefunden, obwohl die eigentlich für Vögel völlig ungeeignet sind .
"Vogelkästen haben das Einflugloch oben und der Fledermauskasten unten, die Fledermäuse schlafen ja an der Decke", erläutert Ralf Willers, der zweite Vorsitzende des Nabu Mötzingen-Gäufelden.
Auch diesmal war es wieder spannend, was in die Kästen nach den Vögeln noch eingezogen ist. In erster Linie hat der streng geschützten Siebenschläfer nach den Vögeln im August/September seine Brut in den Kästen zur Welt gebracht hat. Auch Haselmäuse und eine Waldmaus haben es sich in ausgedienten Vogelnestern gemütlich gemacht. Dazu wurden noch einige Fledermäuse in den Fledermauskästen gesichtet.
Fledermäuse oft schon in Winterquartier
Viele Fledermäuse hätten sich aber schon in ihr Winterquartier, wie Höhlen und alte Stollen, zurückgezogen. Auch in den Gärten und Parks seien je nach Lage viele Vogelnistkästen belegt. "Es wäre doch toll, wenn noch viele Vogelfreunde einen Nistkasten in ihrem Garten oder auf dem Balkon aufhängen würden", so der Verein. Wer den selber bauen möchte, findet im Netz beim Nabu Anleitungen für Nistkästen- und Futterhausbau. https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten Es gebe auch im Fachhandel stabile Holzkästen, wobei man aber von den bunten dünnwandigen Kästen absehen sollte. Am besten seien die stabilen Kästen aus Holzbeton, die auch mehr Winter überstehen würden als Holzkästen.
