Die Kornelkirsche bietet Insekten eine Nahrungsquelle. Foto: Nabu

Wenn im Frühling die Temperaturen milder werden, sprießen die Pflanzen, auch in privaten Gärten. Der Nabu Hechingen hat einige Tipps für Hobbygärtner, wie der Hausgarten eine Nahrungsquelle für Insekten bietet.

Wenn ab sofort die Sonne wieder öfter scheint, freuen sich viele Grundstücksbesitzer, sich endlich wieder um ihren Garten kümmern zu können. Manche mögen es eher pflegeleicht, andere wiederum legen großen Wert darauf, einen vielseitigen Garten zu haben, der nicht nur das Auge erfreut, sondern auch „tierische Gartenbewohner“ anlockt. „Die Hechinger Nabu-Gruppe bittet, in beiden Fällen auf einige ganz wesentliche Dinge zu achten“, heißt es in einer Pressemitteilung dazu.

Pestizide nicht erwünscht

Keine Pestizide Da durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und Pestizideinsatz die „Standortbedingungen“ für die meisten Tier- und Pflanzenarten immer ungünstiger werden, kommt den Hausgärten wachsende Bedeutung zu, so der Nabu. An erster Stelle steht der Verzicht auf Unkrautvernichtungsmittel und andere Pestizide im Hausgarten. Diese sind mitverantwortlich für den dramatischen Rückgang von Insekten, der sich wiederum entscheidend auf Vogelwelt und Fledermäuse auswirkt.

Torffreie Pflanzenerde verwenden

Torffreie Pflanzenerde Eine weitere Grundregel betrifft die Pflanzerde. Dabei sollte unbedingt torffreie Ware zur Verwendung kommen. Torf wird überwiegend aus Osteuropa bezogen, wo wertvolle Moorflächen hierfür geopfert werden. „Moore sind wichtige CO₂-Speicher und wertvolle Biotope“, betont Hans-Martin Weisshap von der Hechinger Nabu-Gruppe. Torffreie Gartenerde sei mittlerweile überall in den Gartenmärkten erhältlich.

Auf heimische Arten achten

Heimische Arten anpflanzen Auch sollten in jedem Garten heimische Straucharten wie zum Beispiel Kornelkirschen, Wildrosen, Pfaffenhütchen, Schneeball, Weißdorn und Holunder wachsen, da diese – anders als Blaufichte, Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer – Insekten und Gartenvögel Nahrung und Lebensraum bieten, weiß Pflanzenfachmann Uli Knoll zu berichten. Auch frühblühenden Blumen käme als erste Nahrungsquelle für Insekten allergrößte Bedeutung zu.

Totholz zieht Tiere magisch an

Totholz im Garten belassen Das beim Rückschnitt von Bäumen und Hecken anfallende Material kann im Garten sinnvoll genutzt werden: „Totholz steckt voller Leben, denn es zieht Insekten, Spinnen, Amphibien, Reptilien, Vögel und Igel wie magisch an. Eine wilde Ecke mit Gehölzschnitt-, Laub- und Steinhaufen, in der auch Unkraut wachsen darf, ist für die Natur sehr hilfreich. Wenn dann noch ein Staudenbeet, eine Blumenwiese im Randbereich des Gartens, Nisthilfen für Vögel und Insekten und sogar noch eine kleine Wasserfläche hinzukommen, wäre der naturnahe Garten perfekt“, erklärt Brigitte Brenner von der Nabu-Gruppe.

Zäune nicht direkt am Boden

Zäune mit Mindestabstand Der mithilfe eines Mähroboters ständig kurz geschorene monotone Rasen sowie sterile Schotterflächen bewirkten hingegen genau das Gegenteil.

Bei Einzäunungen sollte ein Mindestabstand zum Boden eingehalten werden, damit Kleintiere, wie etwa Igel, durchschlüpfen können. Zäune aus Maschendraht oder Metallgitter können – statt durch eingeflochtene Kunststoffbänder – durch Schlinggewächse wie Efeu „blickdicht“ gemacht werden, raten die Naturschützer zudem.

Nektar für Bienen

Die Broschüre
 Wer sich näher informieren will, kann von der Nabu-Homepage unter nabu.de/verbrauchertipps/gartenlust die 52-seitige Broschüre „Gartenlust – für mehr Natur im Garten“ herunterladen oder sich diese im Nabu-Shop bestellen.

Die Kornelkirsche
 Mit Salweide und Hasel blüht sie schon Ende Februar als erster heimischer Strauch und bietet (Wild)Bienen den ersten Nektar. Sie ist trockenresistent und sollte in jedem Hausgarten wachsen, meint der Nabu. Kurz nach den Blüten treiben die Blätter der Kornelkirsche aus, die mit kräftigen Blattnerven sehr ähnlich ihrem Verwandten, dem Roten Hartriegel, sind. Im Spätsommer reifen die essbaren kirschroten Früchte. Die länglichen, auch bei einigen Vogelarten sehr beliebten Steinfrüchte enthalten mit bis zu 125 Milligramm pro hundert Gramm doppelt so viel Vitamin C wie Zitronen. Zwar sind die Früchte auch im vollreifen Zustand etwas säuerlich, weshalb sie meist mit Zucker gekocht und zu Mus, Chutney oder Marmelade verarbeitet werden.