Die „Flaschenpolka“ war Teil des Jahreskonzerts der „Musketiere“ Foto: Sabine Stadler

Dirigent Jochen Stübenrath hat sich beim Jahreskonzert mit traditioneller Blasmusik, Musicalauszügen und Filmmusik von den Oberschwandorfer Musketieren verabschiedet.

Mit einem Probewochenende hatten sich die Musketiere des Musikvereins Oberschwandorf intensiv auf ihr Jahreskonzert in der Turn- und Festhalle vorbereitet. Es war der letzte gemeinsame Auftritt zusammen mit Dirigent Jochen Stübenrath. Zum Monatsende gibt er den Taktstock in Oberschwandorf ab. Die Blasmusikanten sind noch auf der Suche nach einer neuen musikalischen Leitung.

Auf ein abwechslungsreiches Musikprogramm mit einigen Überraschungsmomenten stimmte die Vorsitzende des Musikvereins Oberschwandorf, Bianca Herbstreit, die zahlreichen Gäste in der Turn- und Festhalle ein. „Wir haben lange auf diesen Moment gewartet“, so ihre Worte, nachdem das letzte Konzert pandemiebedingt kurzfristig abgesagt werden musste. Die Bühne im Saal war verhüllt und erst nachdem der Countdown gezählt war, fiel der Vorhang und gab den Blick auf die Musizierenden und ihren Dirigenten Jochen Stübenrath frei.

Motivation war deutlich spürbar

Zum Auftakt des Jahreskonzertes erklang die Filmmusik „Selection from The Greatest Showman“ mit einem mehrteiligen Medley. Bereits bei den ersten Tönen war die große Motivation der Bläser und Schlagwerker nach der langen Pause deutlich spürbar. Mit den schönsten Melodien und orientalischen Klängen rund um die Abenteuer von „Aladdin“ verzauberten die Musketiere ihr Publikum. Die weitere Reise führte nach Italien, genauer in die 79 nach Christus durch den Ausbruch des Vesuvs unter einer dicken Ascheschicht begrabenen Stadt Pompeji. Mit dem Konzertwerk in drei Sätzen von Filip Ceunen tauchten die Musketiere tief in die Geschichte der italienischen Stadt ein. Voller Dramatik und Verzweiflung wurde der Aufbau der Stadt ebenso wie die römische Herrschaft und der Vulkanausbruch musikalisch und herausfordernd unter dem energischen Dirigat von Jochen Stübenrath mit farbenreichem Schlagwerk umgesetzt.

Im zweiten Teil wird es eher klassisch

Vor der Pause erlebten die Gäste mit der „Flaschenpolka“ eine musikalische Darbietung der besonderen Art. Drei Musiker übernahmen den Part an den Bierflaschen und sorgten mit Plop-Geräuschen und Pfeifen überm Flaschenhals für ergänzenden Rhythmus zum Musikstück. Im zweiten Konzertteil wechselte der Musikverein Oberschwandorf in die etwas traditionellere Blasmusikrichtung und präsentierte damit im Verlauf des Konzerts ihr gesamtes Repertoire und musikalisches Können, dass großen Anklang beim Publikum fand und viel Applaus nach sich zog.

Dia-Show mit gemeinsamen Erlebnissen

Als Überraschung des Abends musste Dirigent Jochen Stübenrath seinen Dirigentenplatz gegen einen Stuhl im Publikum tauschen. Seine Musketiere überraschten den ausscheidenden Dirigenten mit dem Lied „Shut up and dance“, umrahmt von Showeinlagen. Der Musikverein Oberschwandorf zeigte zusätzlich eine kleine Dia-Show mit gemeinsamen Erlebnissen und Auftritten aus den letzten fünf Jahren, gekrönt von gezündeten Konfettikanonen.

Dirigent Jochen Stübenrath war von der Überraschung sichtlich bewegt und dankte den Musikern. Erst nach der Zugabe mit dem Stück „Das Bachufer“ verabschiedeten sich die Blasmusiker von der Bühne. Aktuell ist der Musikverein Oberschwandorf auf der Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin des scheidenden Dirigenten.