Der neue Dirigent des Musikvereins Riedböhringen, Gottfried Hummel (links), und Verbandsdirigent Matthias Mayer diskutieren in der Pause über die Entwicklung der Musikvereine Foto: Bombardi

Einen versöhnlichen Abschluss eines außergewöhnlichen Jubiläumsjahrs feierte der Musikverein Riedböhringen. Die Mitglieder kombinierten das Jahreskonzert mit einem Festakt zum 125. Wiegenfest.

Blumberg-Riedböhringen - Dirigent Gottfried Hummel nutzte die Gelegenheit, um sich erstmals in einem öffentlichen Konzert dem Publikum zu präsentieren. Erst im Sommer hatte er den Musikverein Riedböhringen übernommen, doch seine Handschrift war den Konzertablauf über unüberhörbar. Und noch an einer zweiten Premiere nahm das Publikum teil. Es konnte das Orchester erstmals in den rechtzeitig für das Jubiläumsjahr neu gestalteten Uniformen sehen.

In seiner Begrüßung äußerte sich Vorsitzender Simon Münzer erfreut darüber, dass eine derartige Jubiläumsveranstaltung in der Zeit einer nicht enden wollenden Pandemie überhaupt realisierbar ist. Er sprach hinsichtlich der sich ständig ändernden Hygieneregeln, deren Einhaltung eine Grundvoraussetzung für die Durchführung des Festabends war, von einer zusätzlichen Herausforderung für den Verein.

Pandemie hält Zuhörer fern

Dennoch sei nur wenig übrig geblieben, von dem einst als mehrtägiges Sommerfest mit Festakt geplanten Jubiläum. Die Hygieneauflagen und der Respekt vor der Pandemie hatten dafür gesorgt, dass in der Halle die Hälfte der Sitzplätze unbesetzt geblieben war.

Münzer gewährte in seiner Ansprache einen kurzen Blick in die Historie des Vereins, die im Beisein von 14 Gründungsmitgliedern am 14. Oktober 1896 begann. Seither entwickelte sich der Verein stetig weiter, durchlief einige Höhen und Tiefen und zählt heute zu einer festen Größe im Blasmusikverband Schwarzwald-Baar.

Mammutaufgabe für Vorstandsmitglieder

Bürgermeisterstellvertreter Matthias Fischer sprach von einer Welt, die vor 125 Jahren noch eine ganz andere gewesen ist. Seither habe die Kultur stets als generationenübergreifender Ausgleich zum Alltag gewirkt. Fischer sprach hinsichtlich der Entwicklung des Musikvereins von einer Mammutaufgabe die nur dank dem Einsatz unzähligen Vorstandsmitgliedern, Sponsoren, Gönnern, ehrenamtlichen Helfern, Aktiven und Passiven bewältigt werden konnte.

Verbandspräsident Egon Bäurer lobte die Jubilare für ihren verantwortungsbewussten Umgang mit den Auflagen, die die Pandemie mit sich bringe. Er gratulierte einem der ältesten Vereine im Verbandsgebiet, der mit seinen Ideen und Konzepten immer zu jenen zähle, der die Weichen richtig stelle und stets die Zeichen der Zeit erkenne.

Jugendkapelle vor 23 Jahren gegründet

Bäurer lobte den Musikverein für seine jahrzehntelang bewährte Nachwuchsförderung, die bereits vor 23 Jahren in der Gründung der Jugendkapelle Riedböhringen-Fürstenberg gegipfelt hatte. Längst bewährt habe sich die Zusammenarbeit mit der Musikschule Blumberg, in der die Kinder ihre Instrumentalausbildung in der Flötengruppe beginnen, um von dort in das Vororchester Fürstenberg-Riedböhringen zu wechseln. Inzwischen gehören auch Behlaer Musiker den Nachwuchsorchestern an.

Bäurer bezeichnete die sehr guten Erfolge der Wertungsspiele vergangener Jahre als ein Ergebnis vorbildlicher Jugendarbeit. Der Verbandspräsident gratulierte für die Bereitschaft mit den anderen Vereinen und der Stadt Blumberg zu kooperieren.

Vereinswelt gratuliert den Musikern

Daniel Schmid, Vorsitzender im Narrentat Riedböhringen, gratulierte dem Musikverein im Namen der örtlichen Vereinswelt. Musikalisch begleite der Jubiläumsverein den Festakt dem Anlass entsprechend mit der Ouvertüre aus dem dritten und fünften Satz aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Der von Dirigent Gottfried Hummel arrangierte March "Jubileu" und seine Eigenkomposition Yosemite-Adventures leitete die Zuhörer vom Festakt in den zweiten Konzertteil über. Mit kurzweiligen und anspruchsvollen Stücken aus der Welt der konzertanten und populären Musik klang der Jubiläumsabend aus.

Info: Der Verein

Der am 14. Oktober im Jahr 1896 gegründete Musikverein des Blumberger Ortsteils Riedböhringen zählt im Jubiläumsjahr insgesamt 60 Aktive und 30 passive Mitglieder. Edgar Eisenring, Reinhard Fricker, Robert Münzer – drei der insgesamt 18 Ehrenmitglieder – sind noch heute aktiv. 20 Dirigenten und 13 Vorsitzende führten bislang Mitglieder und Musiker des Riedböhringer Musikvereins durch seine 125 Jahre andauernde Geschichte.