Der einzige Cellist des Abends, Maximilian Krumrey, ging resolut zu Werke. Foto: Kosowsska-Németh

Solisten und Ensembles der Musikschule Altensteig gaben in der Stadtkirche ein Benefizkonzert für die kriegsgebeutelte Ukraine. Binnen kürzester Zeit hatten die Akteure ein buntes Programm auf die Beine gestellt.

Altensteig - "Benefiz heißt auf Deutsch ›Gutes tun‹." Mit diesen Worten und einem kurzen Friedensgebet eröffnete Pfarrerin Sabine Lüdtke die jüngste Wohltätigkeitsveranstaltung in der Altensteiger Stadtkirche.

An der Solidaritätsfront mit den Menschen in der Ukraine durfte auch die Musikschule nicht fehlen. Das Lehrerkollegium und die Schulleitung ergriffen gerne den Vorschlag des Klavierpädagogen Johannes Spyrka, und binnen kurzer Zeit stellten sie ein buntes Programm für ein Benefizkonzert auf die Beine.

Zum Auftakt erklingt eine Bach-Fuge

In der Hoffnung, möglich viel Spendengeld zu sammeln, spielten die Schüler und Lehrer Hand in Hand mit größter Sorgfalt und Konzentration. Nach einer feierlichen Fuge von Johann Sebastian Bach (an der Rohlf-Orgel: Johannes Spyrka) und der vom Streichorchester "Streichhölzer" vorgetragenen "Ode an die Freude" begann ein Reigen der Blockflöten-Ensembles.

In Begleitung von Klavier und Trommel stellten Johanna Keppler und Milla Kübler zwei Renaissance-Miniaturen stilgerecht vor, dann präsentierten sich Emilia Hammann und Luisa Schwab in einem sauber vorgetragenen Duo aus der selben Musikepoche. Das Frühlings-Thema aus "Die vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi sowie ein humorvolles Stück des französischen Flötisten Jacques-Christophe Naudot aus dem 18. Jahrhundert zwitscherten anmutig Rosa Letscher und Laura Letscher auf ihren Holzinstrumenten. Der überaus gelungene Auftritt von Isabella Chizzola schloss mit einer kontrastreichen Barocksonate die Blockflöten-Reihe vorläufig ab.

Griegs "Gnom" wird interessante Produktion

Wie auch andere Pianisten musste sich Raphael Rath mit dem dumpf klingenden Klavier zufrieden geben und trug sein Stück souverän vor. Der Anfänger Nils Ziegler wagte sich erfolgreich an zwei berühmte klassische Themen, und der ältere Kareem Atamneh holte aus dem Instrument alle vorhandenen Möglichkeiten und machte den "Gnom" von Edvard Grieg zu einer interessanten Produktion.

Von dem österreichischen Komponisten der Gegenwart Peter Horton stammte die anspruchsvolle "Toccata for a wild old Lady", der Kim Alber im Gitarren-Duo mit ihrem Lehrer Thomas Früchtl einen spanisch-sehnsüchtigen Charakter verlieh. Früchtl beteiligte sich auch an dem Gitarrenspiel von Lara Frey und Elena Dengler, und im kleinen Ensemble boten sie dem Publikum das einnehmende Klangbild sowie eine niveauvolle Unterhaltung.

Blockflötenensemble setzt Schlusspunkt

Der angehende Geiger Julian Adam spielte sein kurzes Pensum in Begleitung der jungen Pianistin Jana Adam aufmerksam und ein wenig zurückhaltend, dann erheiterte Lene Barth (am Klavier Regine Barth) die Publikumsherzen mit einem kindgerechten, rhythmisch betonten Tango. Einen ernsten Eindruck hingegen machte Micha Zahn mit seiner jugendlichen Auffassung des "Adagio" aus dem Violinkonzert E-Dur von Johann Sebastian Bach.

Resolut wirkte der einzige Cellist dieses Abends, Maximilian Krumrey, und stellte in einem lebendigen Beitrag seine instrumentalen Fähigkeiten erfolgreich unter Beweis.

Den letzten Programmpunkt bildete der Auftritt des Blockflötenensembles mit Tanja Stehle, Susanne Stehle, Deborah Mattes und Christoph Böhringer. In einem barocken Allegro überzeugten sie mit einem subtilen Klangbild, einheitlichem Zusammenspiel und technischer Sicherheit.

Üppiger Schlussapplaus

Ein üppiger Schlussbeifall war der gerechte Lohn für alle angehenden Künstler, dann bedankte sich die Musikschulleiterin Jasmin Schmid bei den Beteiligten, ihren Lehrern und Eltern sowie der Evangelischen Gemeinde für ihr Engagement bei der Verwirklichung des Solidaritäts-Vorhabens. Wie Thorsten Früchtl versicherte, werde der Spendenerlös an die Deutsche Humanitäre Hilfe Nagold in Spielberg gehen und weiter in die Ukraine geleitet.