Vize-Dirigent und Musiker-Vorsitzender Gerold Akermann führte seine Musikkapelle Eutingen durch das lang ersehnte Sommerkonzert. Foto: Feinler

Lange hatten die Musiker der Eutinger Musikkapelle darauf gewartet, wieder ganz offiziell auftreten zu dürfen. Nun spielten sie ein Sommerkonzert mit Vize-Dirigent und Musiker-Vorsitzender Gerold Akermann im Eutinger "Brühl".

Eutingen - "Ich war erst im Park hinter dem Rathaus", hatten Besucher gesagt, die das Sommerkonzert mit dem Serenadenkonzert der Eutinger Musik verwechselt hatten. Die Begrüßung durch Gerold Akermann hatten sie damit verpasst. Der Vorsitzende hatte sich nach der langen Zeit über rund 120 Besucher im Freien des "Brühls" gefreut. Er wies auf die Bewirtung durch Mitglieder des Fördervereins, Angehörige, Freunde und Unterstützer hin.

Durch das rund zweieinhalbstündige Programm führte der ehemalige und langjährige Musiker-Vorsitzende Stefan Müller, der immer wieder ein Sprüchle auf Lager hatte. So empfahl er bei der Kuschel-Polka, aufgrund der Corona-Pandemie, nur mit den Liebsten zu kuscheln. Ansonsten müsse das verschoben werden.

Von Marsch über Polka bis hin zu modernen Liedern, hatte Vize-Dirigent Gerold Akermann einiges mit seinen Musikern zusammengestellt. Unterstützt wurden die Eutinger Musiker von Alexander Fischer an der Trompete. Der Freudenstädter hatte sich extra die Zeit genommen, mit den Eutingern zu proben und nahm den weiten Weg auf sich, um die 30 Musiker zu unterstützen. Dank galt auch dem langjährigen aktiven Musiker Winfried Platz am Schlagzeug, der heute eigentlich als Kassierer im Musiker-Förderverein wirkt. Aus Liebe zur Musik wirkte auch das ehemalige aktive Mitglied und ehemaliger Vorsitzender Ernst Sitter beim Sommerkonzert mit. "Ich danke euch allen", lobte Akermann dieses Engagement.

Auch moderne Werke wie "Sweet Caroline" und "Beyond the Sea" führten die Musiker auf

Auch für seine Musiker hatte er großes Lob, denn mit nur wenigen Proben und nach der langen Corona-Zeit hatten sie ein abwechslungsreiches Konzert umgesetzt. Mit "Viribus unitis" waren die Eutinger Musikanten auf der Bühne des Brühlgeländes gestartet. An den Biertischen hörten die Besucher aus dem ganzen Gäu und der Umgebung zu. Freudig klatschten die Damen vom Katzengraben bei "Wir Musikanten" oder dem "Fliegermarsch" mit.

"Wir können keine Polonaise machen. Das geht leider nicht, aber wir freuen uns, dass wir nach so langer Zeit wieder zusammenkommen", erklärte Stefan Müller. Er kündigte traditionelle Lieder wie die "Böhmische Liebe" und die "Vogelwiese" an, die bei keinem Blasmusik-Konzert fehlen durften. Aber auch moderne Werke wie "Sweet Caroline" und "Beyond the Sea" führten die Musiker auf, die viel Applaus für ihre Mühen erhielten. Im Freien klangen die Lieder weit und so kamen immer mehr Besucher auf das Brühlgelände. Die Tische waren bald so gut gefüllt, dass die Stehtische im hinteren Bereich genutzt wurden.

Das gut ausgewählte Musiker-Programm hielt einige, nicht nur die bekannten Gäu-Gesichter, auch aus der Nachbarschaft waren Musikerfreunde gekommen, die mitklatschten und sangen. "Die machen des super. Da bleiben wir noch eine Weile", erklärten die Zuhörer der Vollmaringer Musikanten. Eine besondere Herausforderung waren für die Eutinger Musiker der "Montana Marsch" und "Charleston for Band", was sie jedoch mit Bravour meisterten.

Eigentlich wollten sich die Musiker mit "Ciao D’Amore" verabschieden, doch der Applaus war so groß, dass sie noch einige Zugaben aufführten. Ob der "Bozener Bergsteiger Marsch" oder der "Böhmische Traum" – die Zuhörer wollten ihre Eutinger Musiker gar nicht stumm wissen. Da das Wetter bis spät in die Nacht mitmachte, hielten es noch einige länger aus.

Der Eintritt war frei, doch am Ausgang hatten die Musiker ihr bekanntes Spenden-Instrument aufgestellt. Für die Spende danken die Musiker, denn der Erlös kommt der Nachwuchsgewinnung und dem Spielbetrieb zugute. Dieser hatte sich am Samstagabend wieder einmal bezahlt gemacht, denn nach so langer Zeit, kehrte bei vielen wieder ein Stück Normalität ein.