Großartige Stimmung beim Musikerball in Wolfach Foto: Buchholz

Endlich konnten es die Musiker der Stadtkapelle Wolfach beim Musikerball wieder närrisch krachen lassen. Drei Jahre hatte die Geduldsprobe bis zum kreativen und farbenfrohen Einzug zum Ball unter dem Motto "Kings and Queens" gedauert.

Wolfach - Das rund 30-köpfige Organisationsteam ließ fast vier Wochen täglich die Köpfe rauchen, ehe Dekoration und Bühnenprogramm standen. Nicht weniger rauchten die Köpfe der Besucher, denn es wurde in alten Fasnetskisten gestöbert und an prächtigen Kostümen genäht.

Zahlreiche Königinnen und Könige mit Gefolge fanden ebenso den Weg an den "Changing Guards" vorbei in die Festhalle, wie Herzdamen, Froschkönige, Bier- und Partykönige, Schachkönige, Spielkarten, Flößer als Könige der Kinzig, "Queen und Freddy Mercury", Elvis sowie Caspar, Melchior und Balthasar.

Ein Wermutstropfen war der im Vergleich zu "Vor-Coronazeiten" geringe Zuschauerzuspruch. Trotz verkleinerter Halle gab es noch Lücken in der prächtig als Schloss geschmückten Halle. Die Organisatoren waren verwundert, weil einige Veranstaltungen im Umland in den vergangenen Wochen restlos überfüllt waren. Insofern hätten sich die Musiker nach der langen Durststrecke aufgrund des Programms und des Mottos mit vielen Interpretationsmöglichkeiten mehr Zuspruch erhofft.

Der Stimmung in der Festhalle und der musikalisch-närrischen Qualität tat das keinen Abbruch, im Gegenteil. An den Bars wurde ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Vor, nach und während der Tanzrunden konnte sich das Ballvolk an digitalen Speisekarten bereits auf das nächste Getränk einstimmen.

Die Stadtkapelle hatte ein energiegeladenes, kurzweiliges und im wahrsten Sinne des Wortes königliches Programm nach dem Geschmack des begeisterten Publikums gezaubert.

Valentin Kopp begrüßte als "Sauron" aus Herr der Ringe die Gäste. Danach entführten die Musiker auf eine Entdeckungsreise mit ausgefallen-närrisch-royalen Gestalten. Die Liebe zum verlorenen "Ring of Fire" besang den Diebstahl eines Rings durch die Hobbits und der griechische Wein durfte auf der königlichen Reise ebenso wenig fehlen, wie der Löwe als König der Tiere. Allen, die ihre Leidenschaft den Getränken widmen und dadurch zu Bier- und Weinkönigen werden, widmete Valentin Kopp die Kür zu Wolfachs ersten Weinkönigen und -königinnen. Carolin Brod, Andreas Schamm und Alexander Heizmann glänzten mit ihrer Hymne auf den Wein.

King Louis, alias Jens Dieterle, hatte mit seiner Dschungelbuchparodie und dem Titel "ich will so sein wie du", die Lacher auf seiner Seite. Zu den Klängen von "Santiano" tauchten die Besucher in die Weiten der Meere oder zumindest mit den Wolfacher Flößern in die Kinzig ein.

Mit "Breaking Free" machte die Reise "in unserer Jugend halt." Caro und Anna verzückten das Partyvolk mit einem Auszug aus dem Highschool-Musical. Elvis "Pontus" Presley (Frank Haupt) wurde mit dem "Jailhouse Rock" frenetisch gefeiert.

Gar nicht mehr von der Bühne lassen wollten die Kings and Queens die Giganten der Musikgeschichte von Queen mit Frontman Freddy – Mathias – Mercury- Kern, der den ganzen Saal mitriss. "Crazy little Thing called love" und "Hammer to fall" waren dem Publikum zu wenig, eine Zugabe hatte Matze Mercury dann auch noch. Und zwei der größten Sängerinnen, Maren und Simone, begeisterten als schwedische "Dancing Queens", ehe Horst Polus das Publikum in die närrische Ballnacht entließ.

Zur Geschichte

Erstmals nach drei Jahren war am Samstag der letzte gebliebene Wolfacher Ball am Start. Die Organisatoren wollen auch in der Zukunft an neuen Ideen feilen, um den Ball attraktiv zu halten. Einst waren in Wolfach der Liederkranz, der Turnverein 1866 und der FC 1920 Wolfach mit eigenen Bällen in der "Fasnetszit" am Start.