„Could Be Worse“ vor dem Tonstudio in Sandhausen Foto: Marius Mehlin/Marius Mehlin

2018 haben sich einige Jungs aus dem Raum Schramberg zur Band „Could Be Worse“ zusammengeschlossen. Nun bringen sie ihr erstes Album auf den Markt.

Fettes Brot, Pink Floyd oder Green Day: Die Liste von Bands, deren Mitglieder sich zumindest größtenteils schon aus der Schulzeit kennen und danach den großen Durchbruch schafften, könnte noch um einige weitere Namen erweitert werden. Ist „Could Be Worse“ irgendwann auch dabei? Die Geschichte zumindest würde passen.

„Wir kennen uns alle noch aus der Schulzeit. Anlass war ein Konzert unseres Musikkurses in der 11. Klasse“, erinnert sich der Schramberger Anselm Pfaff, der bei der Band Klavier spielt und singt. „Für diesen Anlass haben wir eine Band gegründet und uns auch danach noch zum Proben getroffen. So ist quasi die Band entstanden.“

Benedikt Schäfer (vorne) und Benedikt Gießibl bei den Aufnahmen Foto: Mehlin/Marius Mehlin

Inzwischen ist das Abitur bestanden und die Jungs sind zum Studium ausgeschwärmt. Die Band aber blieb bestehen. „Could Be Worse“, das sind neben Pfaff (Studium: Physiotherapie) noch Dennis Kramer aus Winzeln an der Gitarre (Sozialpädagogik), Benedikt Moser aus Waldmössingen am Bass (Wirtschaftschemie), Felix Armbruster aus Rötenberg am Schlagzeug (Informatik), Benedikt Schäfer aus Schramberg unter anderem an Posaune und Cello (Musikpädagogik) sowie Benedikt Gießibl aus Heiligenbronn an der Trompete (Modedesign).

Anselm Pfaff bei den Aufnahmen Foto: Mehlin/Marius Mehlin

Der Name Could Be Worse (deutsch: könnte schlimmer sein) ist bei einem klassischen Brainstorming-Prozess entstanden, sagt Kramer. Nachdem die Band bereits als namenlose Jazz-Combo aufgetreten war und danach mit Benedikt Gießibl ihm Zuwachs bekam, „musste ein ordentlicher Name her. Neben endlos weiteren Vorschlägen hat uns der Name Could Be Worse am meisten zugesagt... Wahrscheinlich weil wir uns als Chaoten davon am meisten repräsentiert fühlten.“

Benedikt Moser bei den Aufnahmen Foto: Mehlin/Marius Mehlin

Am liebsten covert die Band Jamie Cullum und Jimi Hendrix. „Mittlerweile spielen wir aber fast ausschließlich nur noch eigene Songs. Diese bewegen sich zwischen Pop und Funk“, beschreiben sie ihren Musikstil. Insgesamt 14 Lieder stammen bereits aus der Feder der Band – neun davon sind auf dem neuen Album zu hören, zu dem am kommenden Samstag, 2. September, ab 20 Uhr in der Szene 64 ein großes Release-Konzert stattfindet.

Felix Armbruster bei den Aufnahmen Foto: Mehlin/Marius Mehlin

Einen Vorgeschmack hat die Band ihren Fans aber schon geliefert: Zwei der Songs, „Even if the World Stops Spinning“ und – erst seit wenigen Tagen – „Upside Down“ sind auf Youtube sowie allen gängigen Streaming-Plattformen zu hören. „Wir haben genau wie unsre Hörer lange darauf gewartet, das finale Produkt endlich präsentieren zu dürfen. Für ,Even if the World Stops Spinning’ haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen“, freuen sich die Bandmitglieder. Zu einer besonderen hervorgehobenen Message lassen sich Musik und Texte der Gruppe dabei nicht pauschal zusammenfassen: „Textlich haben wir eine große Bandbreite mit vielen Thematiken. Wichtig ist uns vor allem eine gute Qualität der Texte mit Aussagekraft.“ Das Album wird auf Konzerten der Band erhältlich sein – steht aber nach Samstag ebenfalls auf den Plattformen zur Verfügung.

Dennis Kramer bei den Aufnahmen Foto: Mehlin/Marius Mehlin

Die Aufnahmen zu dem Album „2nd Try“ (Zweiter Versuch) hat die Gruppe im Herbst vergangenen Jahres in einem großen Tonstudio in Sandhausen aufgenommen. „Eine Albumproduktion ist sehr teuer. Finanziert haben wir das zum Teil durch unsere Konzerte, aber auch durch ein Crowdfunding und Sponsoren“, erklärt Pfaff, der sich erinnert: „Der erste Unterschied ist, dass nicht alle gleichzeitig spielen sondern getrennt aufgenommen wird. Man hat Kopfhörer auf und spielt mit Metronom. So lässt sich ein Song präzise zusammenbauen. Natürlich ist dann jeder noch so kleine Fehler hörbar“, sagt er und fügt mit einem Lächeln hinzu: „Das ist live anders.“

An einem Tag hat die Band zwei Songs geschafft – also insgesamt eine Arbeitswoche. Mindestens eineinhalb weitere Wochen sei in die Postproduktion gegangen, so Pfaff – ein hartes Stück Arbeit, von dessen Ergebnis sich alle Fans und interessierten Zuhörer ab Samstag selbst überzeugen können.