Hauptdarsteller Brian Garner begeistert Foto: Baiker

Sein berühmter Traum bewegt die Herzen: Das Chor-Musical "Martin Luther King" kommt in der Täleseehalle bestens an.

Empfingen - Die Tälesee-Halle mutierte zu einer wahren "Musical-Hall": Rund 1000 Besuchern (ohne Akteure) warteten gespannt auf ein hochkarätiges Erlebnis.

"Wow – was für eine Kulisse", sagte Rolf Wiechert, Chef des Chores Vocalmania Nordstetten, in seiner Begrüßung.

Der Ausspruch von Martin Luther King – "I have a dream" ist auch nach 59 Jahren noch immer aktuell, so Wiechert, der die Gäste dazu aufforderte, mit dem Leben und Wirken von Martin Luther King auf eine Reise zu gehen.

Allein schon der beeindruckende Chor von über 120 Sängern und Sängerinnen mit ihren klaren Stimmen, eine erstklassige Big Band und die neun Akteure auf der Bühne ließen ein besonderes Erlebnis erwarten.

Häufige Rollenwechsel

Die neun Darsteller schlüpften immer wieder in andere Rollen, die im Leben von Martin Luther King eine Rolle gespielt hatten. Sie zeigten dabei auch, dass sie ihre Rollen nicht nur spielten, sondern innerlich mitlebten, auch wenn sie negative Elemente aus dem Leben von Martin Luther King darstellen mussten. So zum Beispiel eine sehr nachdenklich stimmende Szene mit den rassistischen Ku Klux Klan. Dabei durften auch echte brennende Fackeln nicht fehlen.

Ein Blick ging auch in unsere Gegenwart, fiel doch der Begriff "Wutbürger".

Die Rolle des Martin Luther King wurde von dem professionellen Musicalstar Brian Garner sehr eindrucksvoll, stimmgewaltig und in faszinierender Weise gespielt. Alle anderen Akteure waren Laien und sind normalerweise Mitglieder im Vocalmania-Chor. Auch sie zeigten Klasse.

Viel Beifall zwischendrin

Während des Ablaufs des Musicals gab es immer wieder nachdenkenswerte Formulierungen, die auch heute noch sehr aktuell sind. Zum Beispiel, dass Martin Luther King keinen Bürgerkrieg auslösen wollte. "Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird", so lautet einer der berühmt gewordenen Sätze.

Immer wieder gab es viel Beifall bei einzelnen Szenen, und am Ende lang anhaltende stehende Ovationen. Rolf Wiechert stellte in seinen Schlussworten die einzelnen Akteure vor.

Wiecherts mahnende Worte

Wiechert hatte auch mahnende Worte parat. Man solle den anderen respektieren, den anderen verstehen. Im Gespräch mit dem musikalischen Leiter dieses Musicals zeigte sich, dass es sogar Wiechert zunächst die Sprache verschlagen hatte und er einige Minuten brauchte, um diesen Super-Abend setzen zu lassen.

Es war eine Traumbesetzung, so Wiechert. Die Theaterszenen wurden von Dorothee Jakubowski in Szene gesetzt. Auch Bürgermeister Ferdinand Truffner zeigte sich sehr erfreut über das Musical selbst, aber auch darüber, dass die Tälesee-Halle ein sehr würdiges Ambiente für diese Aufführung war, denn so war auch zu erfahren, dass zunächst geplant war, dieses Musical in Horb aufzuführen, aber es von dort Absagen gab. Truffner sagte sehr zufrieden zu Wiechert: "Kommen Sie im nächsten Jahr wieder."

Die Bewirtung dieses Abends hatte der Kleintierzuchtverein Empfingen übernommen. Das Projekt Chormusical "Martin Luther King" konnte durch die finanzielle Unterstützung der Förderprogramme "Impuls" des Bundesmusikverbands Chor und Orchester "Neustart Amateurmusik" realisiert werden.