Diese alten Mopeds stehen erst seit wenigen Tagen im Museum in Zollhaus.Foto: Suttheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Moped- und Technikwelt zeigt mehr als 2000 Exponate / Eröffnung ist am 3. Juli geplant

Herbert Riegger und sein Team eröffnen am Samstag, 3. Juli, um 10 Uhr das Museum Moped- und Technikwelt Blumberg in Zollhaus offiziell.

Blumberg. Die Einrichtung wird von einem gemeinnützigen Verein zur Erhaltung alter Gebrauchsgüter getragen, zu dem jetzt auch ein Blumberger Mitglied gestoßen ist.

"Wir sammeln, erhalten und zeigen Technik von 1870 bis 1987. Unter anderem sind das Mopeds, Radio- und Fernsehtechnik, Küchengeräte, Bürogeräte und andere interessante Dinge aus über 100 Jahren", erklärt Herbert Riegger das Konzept der Einrichtung. "Die Corona-Pandemie hat uns sehr geplagt", führt er bedauernd weiter aus.

Insgesamt wird das Museum weit über 2000 Exponate im Innern und im Außenbereich zeigen. Darunter sind auch mitunter kurios anmutende landwirtschaftliche Geräte wie eine Kurzfutterschneidemaschine oder eine Putzmaschine zu finden.

Riegger hat als Sammler und Aussteller Erfahrungen. In Ühlingen-Birkendorf bei Waldshut eröffnete Riegger vor 17 Jahren sein erstes Moped- und Technikmuseum.

Leerer Gebäudekomplex

Ende 2017 sah er erstmals den leer stehenden Gebäudekomplex in Zollhaus, wo einst die Postpferde gewechselt wurden, und verliebte sich sofort in das altehrwürdige Gemäuer, dessen Wurzeln bis in die Anfänge des 17. Jahrhunderts zurückreichen. So wurde aus einem alten Kuhstall ein Museum. Dieser Tage wurde mit Hilfe des Nachbarn Hardy Fischer die Außenanlage des Museums fertiggestellt. Historische landwirtschaftliche Geräte präsentieren sich hier auf selbst montierten Gestellen. Inzwischen versammeln sich fast alle Zweiradfahrzeuge aus dem früheren Museum im neuen Gebäude in Zollhaus, neue Exemplare kommen dazu. Ältere Gäste werden an ihre Jugend erinnert und junge Menschen erleben die "alten Zeiten" hautnah mit. Die ältesten Geräte sind ein Dictafon und ein Orbafon (Abhörgerät), das jüngste ist ein Moped der Marke Spartamet. "Da werden bei Technik interessierten Besuchern die Augen groß werden", meint Riegger. Auch uralte Haarschneideutensilien können bestaunt werden. Die frühere Posthalterei wird durch die Gewölberäume "Schwemme" und "Runkelkeller" wieder lebendig.

Im ersten Steingewölbe wurden die Pferde einst gewaschen, im zweiten Rüben gelagert. Auch die Pferdetränken sind teilweise erhalten geblieben. "Ich fühle mich in Blumberg sehr wohl und suche die Zusammenarbeit mit den Firmen und Vereinen", unterstreicht der Museumschef. Aber er formuliert auch ein Anliegen. "Wir brauchen dringend weitere Mitglieder und Unterstützung durch die Bevölkerung", betont er. Wer sich dem Verein aktiv oder passiv anschließt, kann eine persönliche Patenschaft über ein Moped übernehmen. Auch bekommt er die Gelegenheit, eigene Schätze auszustellen.

Dabei ist die Einrichtung des Museums noch nicht abgeschlossen. In Planung ist der Ausbau des zweiten Stockwerks zu einer Hochzeitsscheune mit der Präsentation von musealen Gegenständen. Auch eine kleine Werkstatt für Bastler ist geplant. Dazu werden eigene Events wie Floh- und Teilemärkte mit Bewirtung, aber auch kulturelle Veranstaltungen angeboten.

Vorgesehen sind auch Hausmessen für Sponsoren aus dem Haustechnikbereich. Privatleute und Firmen können die liebevoll gestalteten Gewölbekeller mieten. Die Museumsleute werden diese aber auch selbst bewirten.

Eröffnung mit Führungen

"Viele nette Leute haben bereits ihre historischen Sachen vorbeigebracht. Wir nehmen diese auch weiterhin sowie Geldspenden entgegen", sagt Riegger. Für die Wiedereröffnung wurde extra ein Flyer gedruckt. Am Samstag, 3. Juli, werden die ersten Besucher mit Sekt empfangen. Ein Imbisswagen lädt auch am Sonntag zur Stärkung mit Grillspezialitäten ein. Selbstverständlich gibt es für Interessierte auch Führungen durch das Museum. Um 15 Uhr wird die Cocktailbar geöffnet. Kaffee und Kuchen gibt es auch. "Junge Leute sollen in der durch Kunststoff geprägten Gegenwart erleben, was es einst für hochwertige technische Gerätschaften gab", meint Herbert Riegger.

Die Moped- und Technikwelt Blumberg in Zollhaus öffnet am Samstag, 3. Juli, um 10 Uhr wieder ihre Pforten. Es wird vom gemeinnützigen Verein zur Erhaltung alter Gebrauchsgüter betrieben. Dessen Vorsitzender Herbert Riegger ist gelernter Gas- und Wasserinstallateur. Im Museum sind über 2000 Exponate aus 100 Jahren zu sehen. Es ist ab Juli täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Sonderführungen gibt es nach Vereinbarung unter Telefon 0162/ 7 75 35 05, Infos auch auf der Homepage www.moped- technikwelt-blumberg.de, E-Mail: moped.spezi@web.de