Das Museum im Steinhaus hat auch im Jahr 2024 einiges geplant. Im Herbst bekommen neue Talente eine Bühne. Das große Highlight wartet jedoch schon im Sommer.
Bei Kultur soll man bekanntlich nicht sparen. Auch das Museum im Steinhaus in Nagold macht sich 2024 deshalb auf in eine neue Runde. Das neue Jahr hat begonnen und für die nächsten Monate wartet das Haus mit einem neuen Programm auf. Auf dem Tableau stehen genauso neue Talente wie ein großer Name.
Ingrid Ritterbusch – Atempause
Zu allererst ist zu erwähnen, dass die Ausstellung „Atmenpause. Ingrid Ritterbusch | Ein Leben mit der Kunst“ noch bis zum 7. April fortgesetzt wird. Die reduzierten Gestalten in den Werken der Nagolder Künstlerin und wie sie auf ihre unnachahmliche Weise verschiedensten Facetten des Menschseins nachspürt, hat also noch eine ganze Weile einen Platz im Museum.
Führungen durch das Museum
Neben den geplanten Ausstellungen sind zu zwei Anlässen Führungen durch das Steinhaus geplant, die von der Leiterin des Museums, Lena Hauser, selbst gegeben werden. Die Anlässe sind zum einen der Internationale Museumstag am Sonntag, 19. Mai, und zum anderen der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September. Gegenstand der Führungen wird die Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudes sein. Den Besucherinnen und Besuchern wird an diesen Tagen auch Zugang zu Räumen gestattet, in die man ansonsten nicht gelangen kann – unter anderem wird das Geheimnis einer mysteriösen Treppe gelüftet.
Käthe Loewenthal und ihre Schwestern
Das Highlight im Programm wird 2024 die Ausstellung um Käthe Loewenthal sein. Mit ihrem expressiven Realismus setzte sich die Künstlerin zu Anfang des 20. Jahrhunderts in einer extrem männerdominierten Kunstwelt durch. Zu ihren Motiven zählten unter anderem die Landschaften der Schwäbischen Alb und des Schwarzwaldwalds – ein beeindruckender Beitrag in der württembergischen Kunstgeschichte.
Trotz ihrer künstlerischen Begabung wurde Käthe Loewenthal 1942 aufgrund ihrer jüdisch-deutschen Herkunft von den Nationalsozialisten nach Polen deportiert und ermordet. Ihrer Kunst und ihrem Andenken wird den Sommer über, vom 29. Juni bis zum 22. September, eine große Ausstellung im Nagolder Steinhaus gewidmet. Auch ihre Schwestern Susanne und Agnes werden als Malerin und Fotografin ein Teil davon sein.
Kunst auf Abwegen
Auf den Winter hin wird dann die Ausstellung „Kunst auf Abwegen“ zu sehen sein. Vom 29. September bis zum 17. November werden im Steinhaus einige der besten Werke ausgestellt, die im Rahmen des Kunstpreises der Nagolder Freiberufler eingereicht worden sind. Seit 1999 stellen die im Gewerbeverein organisierten Freiberufler regelmäßig die Werke talentierter Künstler aus – unter anderem auch in ihren Geschäftsräumen. Gegenwärtig wird der Preis alle zwei Jahre von einer dreiköpfigen, sachverständigen Jury vergeben. Die Gewinner werden im Rahmen der Vernissage verkündet.
Dauerausstellung
Natürlich kann abseits der Sonderausstellungen auch die Dauerausstellung nach Lust und Laune besucht werden. Das Museum ist Dienstag, Donnerstag sowie Sonn- und Feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Das Otto-Dünkelsbühler-Kabinett ist immer einen Besuch wert, die Sammlung historischer Postkarten erfreut sich ungebrochener Beliebtheit und auch die Sammlung zur Geschichte Nagolds im Nationalsozialismus, die sich im obersten Stockwerk befindet, ist nach wie vor aktuell.