„danzbar“ von der Volkstanzgruppe Frommern unterhielt seine Zuhörer bestens. Foto: Schreiber

In der Erlaheimer Kulturscheune drehte sich ein Abend lang alles um das Thema Apfelwein. Dazu gab es Musik, Vorträge und einen Film zum schwäbischen Nationalgetränk.

Man nur sagen, was am Samstag in der Kulturscheune H 15 geboten wurde, war einfach toll und einfach spitze. Schon allein die Deko hinter der Bühne an der Wand war beeindruckend, denn dort standen 26 Körbchen mit verschiedenen Obstsorten. An diesem Abend ging alles, in der voll besetzten Kulturscheune um das schwäbische Nationalgetränk, den Most, auch Mooschd genannt oder „Schwäbisches Gold“.

Begrüßt wurden die Gäste von Andrea Reichler und Markus Zehnder. Der Abend hatte musikalisch begonnen mit der Gruppe „danzbar“ von der Volkstanzgruppe Frommern. Die sieben Musiker umrahmten den Abend musikalisch hervorragend.

Markus Zehnder, ein Naturexperte und Obstbaumkenner durch und durch, erzählte von den verschiedenen Obstarten, von der Pflege der Obstbäume, vom Frühling bis hin zur Ernte des Obstes.

Dorle Steingräber von den Fotofreunden Balingen präsentierte einen aus faszinierenden Bildern zusammengestellten Film zur Kulturgeschichte des schwäbischen Nationalgetränks von der Blüte bis zum Fass. In Wort und Bild wurde auch gezeigt, wie die Küferfamilie Holweger in Täbingen Holzfässer herstellt. Dies war mehr als interessant, denn wer von den jüngeren Leuten weiß heutzutage noch, wie ein Holzfass hergestellt wird? Die Küferei ist ein Handwerk, das fast schon ausgestorben ist.

Weiter erzählte Markus Zehnder, er ist ein Pomologe, der sich mit Bäumen hervorragend auskennt, über Streuobstwiesen in der Gegend, wie sie beispielsweise in Zillhausen, Dürrwangen, Balingen, Geislingen und weiteren Dörfern im Zollernalbkreis vorzufinden sind.

Früher gab es fast in jedem Dorf eine Mooschde, berichtete Zehnder. Mit einem Leiterwagen wurde dann das edle Getränk nach Hause gezogen, in den Keller abgefüllt in das Holzfass, wo dann der Apfelwein„ schaffen“ konnte. Heute geht dies alles moderner zu, so wurde auch bildlich gezeigt wie heute in einem Betrieb in Weilstetten der Most hergestellt wird.

Schmunzeln konnten die H 15-Besucher auch über Jo Schmieg, der wunderbare, oft witzige Geschichten über den Most, seine gesundheitlichen Vorteile und dessen Nebenwirkungen an einem stillen Ort. Es gab viel Wissenswertes, Anekdoten und Einblicke über das schwäbische Nationalgetränk.

In der Kulturscheune in Erlaheim gab es auch leckeres Vesper und Zwiebelkuchen – und zum Trinken, natürlich Most.