Wahl: AfD und FDP profitieren davon in Mötzingen
Mötzingen. Ein paar letzte Wähler kommen noch in die Gemeindehalle gelaufen, die Wahlhelfer versammeln sich bereits, fertig zum Zählen: Es ist kurz vor 18 Uhr am Sonntagabend in der Mötzinger Gemeindehalle. Kurz nach dem Glockenschlag dreht Bürgermeister Marcel Hagenlocher die Wahlurne um, sofort machen sich die Helfer an das Sortieren der Stimmzettel. Das Auszählen der Bundestagswahlergebnisse in der Gemeinde Mötzingen hat begonnen.
Im Ergebnis hat zwar die CDU die Nase deutlich vorne, doch mussten sie ordentlich Verluste einstecken. An zweiter Stelle, wenn auch mit Abstand, steht einer der großen Gewinner dieser Wahl: die AfD. Erst knapp dahinter folgen FDP und SPD.
Die Christdemokraten hatten in Mötzingen zweistelligen Prozentverlust zu beklagen: Marc Biadacz vereinte 45,19 Prozent der Erststimmen auf sich (2013: 62,75), die Partei 41,28 Prozent der Zweitstimmen (2013: 54,12). Auch bei der SPD gab es mit 13,69 Prozent der Zweitstimmen (2013: 17,7) Stimmenschwund.
Davon profitierten vor allem AfD und FDP. Die Alternative für Deutschland zog mit 15,9 Prozent davon (2013: 4,49), die FDP erhielt Aufwind auf 13,85 Prozent (2013: 5,83). Einen kleineren Teil des bei SPD und CDU abgebrochenen Stimmenbrockens schnappten sich die Grünen mit 8,51 Prozent (2013: 6,95). Für die Linke sah es mit 2,77 Prozent (2013: 4,01) schlechter aus als bei der vorausgegangen Wahl.
Von den anderen der zur Wahl stehenden Parteien schaffte es keine auf über ein Prozent der Zweitstimmen. MLPD und DKP gingen komplett leer aus.
1973 von insgesamt 2534 Wahlberechtigten haben in Mötzingen ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag damit bei 77,86 Prozent – das sind 2,76 Prozent mehr als bei der letzten Bundestagswahl. Auch die Summe an Briefwählern hat zugenommen: 487 Personen gaben ihre Stimme postalisch ab. Im Jahr 2013 waren es 388. Die Zahl ungültiger Stimmzettel ist ebenfalls gestiegen: 30 Erststimmen und 23 Zweitstimmen waren ungültig, 2013 waren es 19 Erst- und 15 Zweitstimmen.