Hella Fischer vor zwei ihrer Werke, die im Rathaus ausgestellt sind. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Hella Fischer gibt im Mötzinger Rathaus Einblick in künstlerisches Wirken

Mötzingen. Die Ausstellungsreihe "Kunst verbindet" geht einem runden Geburtstag entgegen. Vor fast 20 Jahren waren im Mötzinger Rathaus die Bilder der heimischen Künstler zum ersten Mal zu sehen. Den entscheidenden Impuls, die Werke öffentlich zu zeigen, sendete damals Georg Geisenhof, der sie bis heute motiviert und für Organisation der Ausstellungen verantwortlich bleibt.

Zur 39. Vernissage kamen scharenweise Freunde und Bekannte der Mötzinger Künstlerin Hella Fischer sowie mehrere treue Ausstellungsbesucher. Selbstverständlich war auch Bürgermeister Marcel Hagenlocher als Schirmherr der halbjährlichen Präsentationen zugegen.

Fischer, eine zierliche, lebensfrohe Frau mit wachem Auge und offenem Lächeln, skizzierte in wenigen Worten ihre Vita und ihren Weg zur Malerei, der sie über Seiden- und Aquarellmalerei schließlich zur Acryl-Technik führte.

Sämtliche Bilder zeugen von ausgeprägter Beobachtungsgabe und einem beinahe philosophischen Verhältnis zu Lebens- und Umweltfragen. Im Einklang mit dem Ausstellungstitel "Natur- und Fantasiemotive" vermengten sich mehrere Sujets aus Realität und Unwirklichkeit zu einer vielfältigen, ausdruckstarken Melange.

Fischer überträgt die Naturschönheit- und Phänomene mit Acrylfarben auf Leinwand, sucht nach einem gemeinsamen Nenner für eigene Empfindungen – seien es weiche und doch expressive Linien des dreiteiligen Zyklus "Sturmwelle der Nordsee", "Wasserfall in Norwegen" und "Rock wave" oder die thematische Nachfolge von "Die Schlange war’s", "Wüste und Leere auf Erden", "Hoffnung und neues Leben", zu der eigentlich auch das stilistisch abweichende "Geburt des Menschen" gehört.

Fischer malt gerne auch naturnahe Blumen, stimmungsvolle Landschaften, versucht sich auch im Halb-Abstrakten ("Tag und Nacht und Dämmerung").

Bei ihrer Farbauswahl zögert sie nicht, einige mitunter kühne und doch harmonische Gegensätze einzubauen.

In den Kompositionen wie "Blumen in blauer Schale", "Weiße Blumen in Vase" oder "Minipapagei Veilchenlori" fallen entweder subtile Pinselführung und dezente Farbpalette oder konturstarke Linien auf.

Die Faszination durch die Fantasiewelt drückt sich besonders stark in dem einzigen unverkäuflichen Werk "Fisch-Mama, Märchen" aus, einem poetischen Unterwasser-Porträt von Wassernixe Undine. Angeblich bekommt Undine erst die Seele, wenn sie sich mit einem Menschen vermählt. Ihrem Lieblingsbild fügte Fischer ein individuelles Merkmal zu, indem sie die Verführkraft der Figur durch ein schmollendes Fischmaul infrage stellte.

Mehrere Gratulanten beglückwünschten die Malerin zu ihrem Erfolg und sie bedankte sich bei ihrem Mann Frank und bei Georg Geisenhof für die "tatkräftige Unterstützung im Vorfeld der Ausstellung".