Der Posaunenchor hatte nach längerer Zeit wieder einen Auftritt. Er spielte beim Gottesdienst im Freien.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Posaunenchor: Nach langer Pause Auftritt bei Gottesdienst im Freien / Mötzinger Gemeindefest entfällt

Der Posaunenchor Mötzingen feiert seine Corona-Premiere: Nach Wochen ohne Proben und gemeinsamen Auftritten spielten die Bläser endlich wieder einmal zusammen. Allerdings wird auch weiterhin erstmal nicht zusammen geprobt.

Mötzingen. Am Sonntag hätte eigentlich das Erdbeerfest der Kirchengemeinde Mötzingen stattgefunden. Ein Familienfest rund um die Erdbeere, mit zig gespendeten Kuchenvariationen, Erdbeermilch, Erdbeerbowle und einem Kinderprogramm. Im Fokus: das gemeinsame Beisammensein.

Das ist aktuell aber nicht möglich. Deswegen entschied die Kirchengemeinde, dennoch einen Gottesdienst im Freien zu feiern, zu dem auch etwa 60 Besucher kamen. Freiwillige hatten "Turmgsälz" aus Erdbeeren zubereitet und Brot gebacken. So war das Thema Erdbeere dennoch präsent.

Einen festen Preis für die Leckereien gab es nicht, jeder konnte dafür bezahlen, so viel er wollte und konnte, erklärt Andrea Wilhelm, Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Der Erlös aus dem Verkauf fließt in die Sanierung des Kirchturms. Ein passendes Bild zierte auch die Gsälzgläser.

Die musikalische Umrahmung übernahm der Posaunenchor unter Leitung von Jörg Weinmann und spielte damit erstmals seit Inkrafttreten der Corona-Beschränkungen wieder gemeinsam. Ein kurzes Einspielen vorab – mehr gemeinsames Proben war und ist nicht möglich. Noch mindestens bis zu den Sommerferien wird es wohl dabei bleiben, so Weinmann. Keine Proben, geschweige denn andere Veranstaltungen.

Das für März geplante Konzert musste entfallen. Es soll nachgeholt werden, erzählt Weinmann. Einen Termin gibt es jedoch noch nicht. Im Herbst werde man wohl sehen, wie es weitergeht. Die Musiker hielten sich bisher mit eigenständigem Üben zuhause musikalisch fit. So bereiteten sich die Bläser auch auf den Gottesdienst vor.

Dass keine gemeinsamen Proben stattfinden konnten, merke man bei einem kleineren Auftritt wie der Umrahmung nicht, meint Jörg Weinmann. Ein langer konzertanter Auftritt wäre so allerdings nicht machbar gewesen.

Zur Umrahmung spielte der Posaunenchor Stücke wie "Danket alle Gott" und "Geh aus, mein Herz, und suche Freud". Bei Gemeindeliedern mitsingen war nicht möglich. Trotzdem erhielten die Besucher Liedblätter, sodass sie mitlesen und meditieren konnten, während die Bläser spielten. Die Musik fand großen Anklang beim Publikum. So groß, dass sogar einige nach einer Zugabe verlangten. Auch Pfarrer Stefan Taut fand es "echt klasse", dass sich der Posaunenchor an dem Gottesdienst beteiligen konnte.

In seiner Predigt sprach Pfarrer Taut über das Lernen. Bloße Fakten könne man insbesondere heute auch einfach im Internet finden. Entscheidend ist für ihn die Beziehung. Sie sei das, "was den Unterschied macht". Um das zu untermauern, berichtete Taut von seinen eigenen Erfahrungen und dem, was ihn geprägt hat.