Das Weihnachts-Wunderland in Mössingen-Talheim. Foto: Bauer

Jenny Bauer aus Mössingen-Talheim verwandelt ihr Zuhause in ein Weihnachtswunderland.

Mössingen-Talheim - Besonders in der Weihnachtszeit sticht das Haus von Jenny Bauer und Boris Müller aus Talheim ins Auge: 30.000 Lichter leuchten zwischen dem 1. Dezember und Dreikönig rund um das Haus und den Garten des Paares. "Mein Mann und ich sind beide weihnachtsbekloppt", sagt Jenny Bauer. "Wir lieben Weihnachten und diese harmonische Zeit."

Diese weihnachtliche Harmonie spiegelt sich im Garten in verschiedenen Szenen wieder: Am beleuchteten Gartenhäuschen ist der Weihnachtsmann gerade durch den Kamin gerutscht und freut sich über ein Glas Milch und Kekse. Auf einer kleinen Bühne sind Musiker zu sehen, ähnlich wie auf einem Weihnachtsmarkt, und auch der Nachbau des Nordpols ist nur wenige Meter entfernt.

Bereits zum dritten Mal haben Bauer und Müller ihr Winterparadies aufgebaut und ziehen damit viele Blicke auf ihr Haus. "Wir erzählen Geschichten mit unserem Garten."

Zwei Monate lang, seit Anfang Oktober, waren Bauer und ihr Mann damit beschäftigt, das Weihnachtswunderland aufzubauen. "Zu spät eigentlich", stellt die Talheimerin fest. Denn bis zum Stichtag muss alles bis ins kleinste Detail fertig sein und auch die wasserdichte Verkabelung der zahlreichen Lichterketten beansprucht viel Zeit. In jedem Jahr kommen ein paar neue Szenen und Deko-Elemente hinzu, die das Paar das Jahr über selbst baut. In diesem Jahr kam eine Krippenszene hinzu, einen festlich erleuchteten Bogen hat Boris Müller selbst geschweißt.

Szene auch in Deutschland

In Amerika sind übertrieben geschmückte Häuser zu Weihnachten im Gegensatz zu Deutschland keine Seltenheit. Doch auch hierzulande hat sich mittlerweile eine Szene rund um das Weihnachtsfest gebildet. In verschiedenen Facebook- und Whatsappgruppen tauscht sich das Paar mit anderen Fans ausgefallener Weihnachtsbeleuchtung aus und holt sich neue Inspirationen. Die Zeit und auch das Geld, das Bauer und Müller in ihr Hobby investieren, ist es ihnen wert. Anders als viele vermuten, hat der Spaß keine beträchtlichen Auswirkungen auf die Stromrechnung. "Dadurch, dass das alles LEDs sind, hält sich das in Grenzen", erklärt Bauer. "Wir haben zumindest seither keine extreme Nachzahlung."

Dass den ganzen Advent über Menschen ihr Zuhause fotografieren, stört Bauer nicht. Schließlich soll das weihnachtliche Haus ja gefallen. Auch die helle Beleuchtung macht den Nachbarn nichts aus. "Die Lichter sind weder penetrant bunt noch blinken sie", stellt Bauer klar. Mit ihrer üppigen Weihnachtsdeko möchte das Paar auch anderen eine Freude machen. "Vor allem Kinder sind ganz aufgeregt", erzählt Bauer.

Den genauen Zeitpunkt, wann die Lichter erleuchten, kündigt das Paar vorher mit einem Schild an ihrem Haus an. "In diesem Jahr waren einige Kinder da, die sich freuten, dass es gleich losgeht."

Im kommenden Jahr planen sie, diese Weihnachtsfreude mit noch mehr Menschen zu teilen und ihren Garten als eine Art Ausstellung zu öffnen, verknüpft mit einer Spendenaktion für Leukämiekranke. Bis dahin soll das Weihnachtsparadies auch um einige Elemente gewachsen sein, denn Bauer sprudelt nur so vor Ideen. Im Frühling und Sommer möchte sie mit ihrem Mann beispielsweise eine Elfenwerkstatt bauen und den "Nordpol erweitern."

Die ausgefallene Weihnachtsdekoration ist noch bis 6. Januar in der Römerstraße in Mössingen-Talheim zu bewundern. Danach geht es ans Einpacken - und auch das ist zeitaufwändig. Die Dekoration belegt abseits der Weihnachtszeit den Dachboden, den Keller, die Garage, den Carport und zwei Gartenhäuser.