Foto: © mpix-foto – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerinitiative hofft auf Verbesserungen

Das Coronavirus sorgt für massive Einschnitte. Flugzeuge bleiben am Boden, und auch in der Industrie gerät die Produktion ins Stocken. Was für die Menschheit eine Herausforderung bedeutet, ist ein Segen für das Klima und die Umwelt.

Mönchweiler. Doch das ist nur eine Momentaufnahme – das Coronavirus bremst die Gesellschaft zwar aus, den Klimawandel allerdings nicht. Mittlerweile sind die CO2-Emissionen wieder fast auf Vorjahres-Niveau. Doch es gibt auch Menschen, die auf kommunaler und regionaler Ebene über den Tellerrand schauen und genau beobachten, was in der Kommune geht – oder eben nicht.

Die Bürgerinitiative "Pro Mönchweiler" vereint solche Menschen und hat sich auch 2020 in guter Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung die Verfolgung der Klimaschutzziele der Gemeinde auf die Fahnen geschrieben. Wenn auch einige aktive Veranstaltungen aufgrund der Corona-Lage nicht stattfinden konnten, blieb man doch am Ball. So waren Lothar Josef, Pascal Polaczek und Berthold Käfer vom Vorstand der Bürgerinitiative bereits Ende Februar mit Bürgermeister Rudolf Fluck und Vertretern des Gemeinderats zu einem Informationstag nach Neuerkirch-Külz im Rhein-Hunsrück-Kreis gereist, um dort einen Blick auf die beeindruckenden Klimaschutzprojekte des Dorfs zu werfen. Grundsatz bei allen dortigen Projekten: die Wertschöpfung verbleibt weitgehend in der Gemeinde.

Aus dieser mit großer Entschlossenheit – trotz vieler Widerstände – angegangenen Energiewende ziehen die Vertreter der Bürgerinitiative nun Anregungen für Klimaschutzziele in der Gemeinde Mönchweiler. Blickt der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Pro Mönchweiler", Lothar Josef, zurück auf das Corona-Jahr, kommt er natürlich auch auf Termine, die nicht stattfinden konnten. Die Aktion "Saubere Landschaft" fiel der Pandemie zum Opfer. Mitglieder des Vereins zogen jedoch einzeln los und sammelten Müll in der Natur ein. Da im Sommer die Infektionszahlen wieder Veranstaltungen zuließen, beteiligte sich "Pro Mönchweiler" am Kinderferienprogramm. Am Wolfsteich erwartete die rund 20 Kinder das Fischmobil des Landesfischereiverbandes.

Aufgeteilt auf zwei Gruppen lernten die Kinder das komplexe Ökosystem Wasser kennen. Gemeinsam mit den Anwälten der BI (Bürgerinitiative) und der Gemeinde, Knäpple und Burmeister, kam man ebenfalls zu einer praktikablen Lösung: Für das Gewerbegebiet Egert III und IV wird kein neuer Bebauungsplan erstellt. Dadurch kann die Gemeinde bei Anträgen des Recycling-Unternehmens Hezel von Fall zu Fall entscheiden, ob sie das Einvernehmen erteilen soll. Letztes Beispiel: Der Bau einer neuen Granulier- und Schredder-Anlage. Das Einvernehmen wurde vom Gemeinderat einstimmig erteilt. Jürgen Hezel und Lothar Josef von "Pro Mönchweiler" zeigten sich über die Behandlung des Antrags zufrieden.

Ein zentrales Anliegen bei der Bürgerinitiative ist und bleibt der Lärmschutz. Eingezwängt zwischen die Bundesstraße 33 und der den Ort durchschneidenden Landstraße ist man mit dem Ist-Zustand äußerst unzufrieden. Da im Rahmen des Lückenschlusses (B 523) auf der B 33 mit noch mehr Verkehr gerechnet werden muss, setzt man hier auf die Verwirklichung einer Lärmschutzwand. Keine befriedigende Lösung zeichnet sich allerdings an der Hindenburgstraße ab. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer scheint derzeit nicht durchsetzbar. Hier sind andere Ideen gefragt. Mit Interesse beobachtet die BI auch die Planungen zur "kalten Nahwärme" im Neubaugebiet Kälberwaid II – ein Nahwärmenetz aus zentraler Erdwärme und Photovoltaik auf den Dächern. Bei der BI "Pro Mönchweiler" freute man sich, dass eine fruchtbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde besteht. Für die Mitglieder gibt es auch eine positive Nachricht. Auch im Jahr 2020 kann auf den Einzug der Mitgliedsbeiträge verzichtet werden. Die für den 2. November angesetzte Jahreshauptversammlung musste wegen Corona abgesagt werden – sie soll baldmöglichst nachgeholt werden.