Die Schwarzwaldgemeinde Mönchweiler stellt sich den klimapolitischen Zielen des Landes Baden Württemberg.Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Mönchweiler tritt dem Schutzpakt des Landes Baden-Württemberg bei / Klare Vorgaben für Neubauprojekte

Nach dem Gemeinderatsbeschluss im Umlaufverfahren erklärt die Gemeinde Mönchweiler den Betritt zum Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg und gibt dazu eine Erklärung an das Umweltministerium ab.

Mönchweiler. Bislang sind schon 321 Gemeinden Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg beigetreten. Den Gemeinden, Städten und Landkreisen kommt beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle zu. Das hat die Gemeinde Mönchweiler schon seit langem erkannt – mit dem Beitritt zum Klimaschutzpakt des Landes hat man nun das wichtige Thema erneut in den Fokus gerückt.

Für Bürgermeister Rudolf Fluck und Hauptamtsleiter Sebastian Duffner steht fest: "Es war für uns Zeit, beizutreten." Im Kreis finde derzeit eine wahre Kettenreaktion statt. Sie zeige, wie wichtig das Thema ist und wie viele Menschen sich dafür einsetzen wollen. "Als Kommune ist das ein Muss. Die Ziele zum Klimaschutz müssen unterstützt werden."

Nach dem Beitritt soll ein Maßnahmenkatalog abgearbeitet werden

Und auch in den schwierigen Pandemiezeiten darf das Thema nicht in Vergessenheit geraten. "Mit dem Beitritt zum Klimaschutzpakt signalisieren wir eindeutig, dass uns das Thema wichtig ist", erklärt Rudolf Fluck. In der Gemeinde Mönchweiler hat man schon zahlreiche Weichen für den Schutz des Klimas und der Ressourcen gestellt – und will nun einen ganzen Maßnahmenkatalog abarbeiten.

Abgeschlossen ist die flächendeckende LED-Beleuchtung in der gesamten Gemeinde. Umgesetzt hat man die Schulung der Mitarbeiter für einen sensiblen Umgang: Lüften, Heizen, Ressourcen sparen – hier möchte man mit bestem Beispiel vorangehen. In der Schwarzwaldgemeinde sind viele Potenziale bereits in den vergangenen Jahren ausgeschöpft worden – ohne großes Getöse.

Schon seit Ende der 1990er-Jahre hat sich das Blockheizkraftwerk in der Schule bewährt. Ihm angeschlossen sind neben der Alemannenhalle, dem kompletten Schulcampus und dem Kinderhaus, auch privater Wohnraum in der Chabeuilstraße. Die Photovoltaik-Anlagen auf der Schule ermöglichen eine Einspeisung von Strom ins Netz. Die Hausmeister der Gemeinde, Jürgen Schwarzwälder und sein Vertreter Eugen Lieber, werden separat noch einmal zum Thema Energieeffizienz geschult.

Ein kommunales Energiekonzept wurde ausgearbeitet und zur Bewertung eingereicht. Beim neuen Bürgerzentrum hat sich die Gemeinde bewusst für eine Pellet-Heizung entschieden – hier setzt man auf nachwachsende Rohstoffe. Auch im Rahmen der Sanierung des Rathauses hat sich die Gemeinde Klimaschutzziele gesetzt. Das Haus erhält eine umfassende energetische Sanierung und eine neue moderne Gastherme.

Bei der wohnbaulichen Entwicklung möchte man CO2 -neutrale Technik einsetzen – vor allem im Gebiet "Kälberwaid 3" gibt es für die Bauherren entsprechende Auflagen. "Wer das nicht mittragen will, kann eben auch kein Grundstück kaufen", so die klare Ansage.

Die Mehrfamilienhäuser sollen einen KfW 40-Standard haben

Festschreiben möchte der Rathauschef bei den geplanten Mehrfamilienhäusern KfW 40 plus – Effizienzhäuser mit hohen Anforderungen. Bei der geplanten "Kalten Nahwärme" in diesem Wohnbaugebiet könnte sich Fluck durchaus vorstellen, als Versorger aufzutreten. "Das wäre durch ein Quartierentwicklungskonzept anzustreben", blickt er in die nahe Zukunft.

In der Gemeinde wurde auf jeden Fall klimaschutztechnisch alles auf den Prüfstand gestellt. Die Ermittlungsergebnisse werden zeigen, wo die Gemeinde steht.

Durch Land und Bund werden im Moment hervorragende Rahmenbedingungen gestellt, macht Fluck deutlich. "Wir nutzen diese Rahmenbedingungen ohne grünes Parteibuch", erklärt Fluck. Der normale Menschenverstand könne keine andere Lösung erkennen. Dabei gebe es auch den Gedanken, wie man Anreize für die Bürger schaffen könne, um ihnen die Entscheidung, Photovoltaikanlagen zu installieren, leichter zu machen. Fluck denkt da an eine einmalige Förderung. Einen wichtigen Eckpunkt im Klimaschutz stellen aber auch die großen Gewerbeflächen der Gemeinde dar.

Klares Verbot: Steingärten wird es "an den Kragen" gehen

Bei Neuansiedlungen und Gebäudeveränderungen sollen sowohl auf den Brachflächen auf dem Zeyko-Gelände, als auch im Bestand Egert verschiedene Vorschriften greifen – so unter anderem eine Dachbegrünung. "Unsere Überlegungen umfassen das gesamte Gewerbegebiet Egert in allen Teilen", bekräftigt Fluck. Zielführend für die Gemeinde sei nur die Zusammenarbeit aller Beteiligten. "Gewerbe, Verwaltung und Privatpersonen müssen alle mittun.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Naturschutzgroßprojekt Baar. Die Gemeinde Mönchweiler möchte eine geförderte Planung auf den Weg bringen. Fluck: "Das daraus entstehende Projekt wird zu einhundert Prozent vom Bund gefördert."

Auch den viel kritisierten Steingärten geht es an den Kragen: In neuen Wohnbaugebieten sind diese strikt untersagt. Energetisch verbessert wurden auch viele Privatgebäude – hier griffen die Instrumente der geförderten Sanierungsmaßnahmen Ortsmitte.

Die Gemeinde Mönchweiler setzt bei der Versorgung der kommunalen Gebäude teilweise auf Biogas. Eine Vielzahl an bereits umgesetzten oder geplanten Projekten zeigen in der Gemeinde einen vielversprechenden Weg in eine klimafreundlichere Zukunft, hieß es im Gemeinderat.