Reisebericht: Ute und Klaus Ummenhofer sind mit ihrem Wohnmobil in Indien

Mönchweiler. Weiter geht es auf der Fahrt Richtung Australien. Ute und Klaus Ummenhofer verlassen vorerst das Gebirge und finden sich in Mandalay, der ehemaligen Hauptstadt Burmas ein. Vor einer Fußball-Arena "von der der SC Freiburg nur träumen kann" wird übernachtet, gleich gegenüber können die Reisenden die stark geschumpften Bestände in einem riesigen Einkaufszentrum auffüllen. Aber Mandalay hat weit mehr zu bieten: Die acht Kilometer lange Befestigungsmauer mit Wassergraben rund um den Palast der Konbaung-Dynastie ist da nur ein Beispiel. Die Besichtigung eines alten, völlig aus Holz gebauten buddhistischen Klosters begeistert. Eine buddhistische Stupa auf dem Mandalay-Hügel bietet einen Blick auf die ganze Stadt. 1150 Stufen führen hinauf, die muss man nach den Regeln des Hinduismus und des Buddhismus barfuß hinaufsteigen. Beim Hinuntersteigen kommt es fast zu einer unliebsamen Berührung einer Schlange – noch einmal Glück gehabt.

Den Taungthaman-See überquert die älteste und längste Teakholz-Brücke der Welt. Einen Tag später befinden sich Ummenhofers schon auf dem Weg nach Bagan, mit den berühmtesten Tempelanlagen in Myanmar. Auf einer Ebene sind mehr als 2000 aus Ziegelsteinen erbaute kleine und große buddhistische Tempel zu besichtigen – schwindelfrei können sich das gewaltige Ensemble im Heißluftballon von oben betrachten.

Ummenhofers schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe und genießen von einer Aussichtsplattform aus den grandiosen Blick auf Tempel und Ballons im Licht der aufgehenden Sonne. Einen Tag nehmen sich die Reisenden Zeit, um die gesamte Anlage zu erkunden. Während im Schwarzwald bei winterlichen Temperaturen traditionell Weihnachten gefeiert wird, müssen bei Ute und Klaus Ummenhofer ein Mini-Christbaum, ein Lagerfeuer und ein Dorffußballplatz für eine Weihnachtsfeier reichen – welch ein Kontrast. Am ersten Weihnachtstag überqueren sie die Grenze nach Indien. Über sehr schlechte Straßen mit zwei Passfahrten – die Inder überbieten alles bisherige an chaotischer Fahrweise – erreichen sie Imphal.

Weiter geht es am nächsten Tag – mit etwas Bauchweh erwartet man einen weiteren Kamikaze-Tag auf den chaotischen Straßen Indiens. Ob man sich auf den nächsten 8000 Kilometern da noch dran gewöhnen kann? Kurz vor dem Jahresende erreichen die Reisenden Guwahati, die Provinzhauptstadt Assams, die sie nicht sonderlich beeindruckt. Auch die indische Silvesterparty mit rund 1000 Gästen unter freiem Himmel ist nicht so prickelnd. Die infernalisch laute Musik vertreibt Ummenhofers noch vor dem großen Feuerwerk.

Die nächsten Etappen führen Ute und Klaus Ummenhofer nur noch südwärts auf dem indischen Subkontinent durch den Bundesstaat Westbengalen, vorbei an Kalkutta. Sie ersparen sich den Millionenmoloch und erreichen Puri am Golf von Bengalen. Hier gönnen sie sich mehrere Tage Ruhe, um sich von den langen Fahretappen zu erholen, einige Tempel und Grotten zu besichtigen und ansonsten die vielfältigen Eindrücke eines spannenden Landes zu verarbeiten. Vor allem die Begegnungen mit den Einheimischen, die große Freundlichkeit, das ist es, was für die Reisenden aus dem Schwarzwald das wahre Indien ausmacht.