Im Rathaus von Mönchweiler sieht man 2018 vor allem als Planungsjahr für künftige Investitionen. Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Rücklagen schmelzen immer mehr ab / Einkommens- und Gewerbesteuer sprudeln kräftig

Die Änderungen – gemäß dem Beschluss des Gemeinderates vom November – sind in den Haushaltsplan eingearbeitet und der Haushalt seit gestern einstimmig genehmigt.

Mönchweiler. Zunächst die gute Nachricht: Auch 2018 kommt die Gemeinde Mönchweiler ohne Kreditaufnahme aus. Ein Jahr des "Durchatmens" für die Gemeinde, die in den vergangenen Jahren kräftig investiert hat. Ein Blick auf die Mitte des Dorfes zeigt es: Schule, Kinderhaus und Wohn.Park haben dort das Bild der Gemeinde nachhaltig verändert. Dadurch wurden die Rücklagen der Gemeinde beträchtlich abgeschmolzen. Für die Gemeinde gibt es jedoch einen großen Mehrwert. Im kommenden Jahr wird mit einer Zuführung zur allgemeinen Rücklage von 147 000 Euro gerechnet. So soll das nächste Jahr laut Bürgermeister Rudolf Fluck in seiner Haushaltsrede im Wesentlichen für ein Planungsjahr in der wohnbaulichen und gewerblichen Entwicklung stehen. Die Erweiterung der Gemeinschaftsschule, die Überplanung des Bürgerzentrums, sowie die Planung zur Umgestaltung der Ortseingänge kommen als große Aufgaben noch hinzu. Für Erschließungsmaßnahmen sind rund eine Million Euro vorgesehen. Weitere wichtige Investitionen werden die Gemeinde die nächsten fünf Jahre begleiten – im Investitionsprogramm sind rund elf Millionen Euro vorgesehen.

Auf hohem Niveau wird der Anteil an der Einkommensteuer der Gemeinde für das kommende Jahr prognostiziert – über 1,8 Millionen Euro sind hier eingeplant. In etwa gleicher Höhe sieht man die Einnahmen aus der Gewerbesteuer. "Diese Einnahmen sind natürlich auch von der strategischen Ausrichtung und investiven Entscheidungen der einzelnen Unternehmen abhängig. Am Standort Mönchweiler sind bei einigen Unternehmen größere Investitionen geplant", erläuterte Fluck.

Einen großen Ausgabenblock nehmen mit rund 25 Prozent der gesamten Ausgaben der Gemeinde die Personalkosten mit annähernd 2,2 Millionen Euro ein. Eine neue Stabstelle – dem Bürgermeister zugeordnet – betraut mit der Verwaltung des Wohn.Parks und weiterer Aufgaben, wurde zusätzlich aufgenommen.

Das Kinderhaus wird durch die vielfältigen Angebote mit einer guten Personaldecke ausgestattet sein, die sich natürlich in entsprechenden Kosten niederschlägt. Auch für die Gemeinschaftsschule musste weiteres Personal bereit gestellt werden. Für Fluck ist klar: "Wir sind jetzt an einem Punkt bei der Personalentwicklung angekommen, wo wir diesen Bereich zukünftig sehr sorgsam begleiten müssen." Die Sachkosten der Gemeinde belaufen sich 2018 auf 1,75 Millionen Euro – und liegen damit rund 200 000 Euro über dem Ansatz von 2017. Höhere Unterhaltungskosten für Schulgebäude, Sanierung von Wohnungen, Erneuerung der Büroräume im Rathaus, für die Beschaffung von Feuerwehrausrüstungsgegenständen und die Einführung des neuen kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens schlagen hier zu Buche. Aus Haushaltsresten des Vorjahres und neuen Geldern sollen 2018 rund 2,2 Millionen Euro investiert werden. Diese verteilen sich auf viele einzelne Investitionen im Bereich Feuerwehr, Gemeinschaftsschule, Rathaus, Abbruch und Überplanung Kindergarten Goethestraße, Investitionsumlage Klärwerk, Erweiterung Breitbandnetz, Ausstattung Bauhof und weitere wichtige Projekte. Trotz optimistischer Steuereinschätzungen werde sich die Ertragslage im Verwaltungshaushalt durch kontinuierliche Kostensteigerung sowie Ausweitung der Aufgaben und Einrichtungen verschlechtern.

"Unser Bestreben sollte es sein, trotz des vorgesehenen Investitionsprogramms und der prognostizierten Haushaltsentwicklung keine Kredite aufnehmen zu müssen", so Fluck.

Von Seiten des Gemeinderates gab es viel Lob für die Mitarbeiter der Verwaltung. Peter Kaiser von der CDU mahnte jedoch den Blick auf die Kosten an: "Eine gewisse Konsolidierungsphase ist gut, weil wir die Entwicklung der laufenden Kosten gut beobachten müssen. Gemeinderat und Verwaltung hoffen, dass die außergewöhnlich gute Wirtschaftslage anhält.