Leidenschaft: Horst Mantel kümmert sich liebevoll um zwölf fleißige Bienenvölker
Er herrscht über ein ganzes Volk – Horst Mantel aus Mönchweiler betätigt sich schon seit vielen Jahren als Imker.
Mönchweiler. Apis mellifera carnica – die Honigbiene aus Slowenien – ist fleißig und beschert Horst Mantel volle Waben. Seit Alters her ziehen Honigbienen den Menschen in ihren Bann – ihr Nutzen für Mensch und Natur endet natürlich nicht mit der Produktion leckeren Honigs. Durch die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen übernehmen die Bienen eine unverzichtbar wichtige Funktion. Wenn einem die Faszination nicht mehr los lässt, dann steckt man viel Zeit und Herzblut in die Bienenvölker.
So geht es auch Horst Mantel aus Mönchweiler. Seit vielen Jahren betätigt er sich schon als Imker. Was während seines Berufslebens in kleinerem Rahmen als Hobby begann, nimmt nun einen großen Stellenwert in seinem Tagesablauf ein. Die Existenz gesunder, leistungsfähiger Bienenvölker setzt gute Lebensbedingungen am Standort voraus.
Mantel hat seine Völker auf dem großen Grundstück hinter dem Haus und einem zweiten Standort, mehrere Kilometer entfernt platziert. Je zwölf Wirtschafts- und Jungvölker pflegt und betreut er. Von der Aufzucht neuer Königinnen, der Vermehrung von Jungvölkern und der Pflege und Stärkung von Wirtschaftsvölkern bis hin zur Honig- und Pollenernte dreht sich in einigen Monaten im Jahr alles um die pelzigen Insekten.
Natürlich beschäftigt Mantel auch die Gefahr durch die Varroa-Milbe. Sie wird als Hauptgrund für das Schwinden vieler Bienenvölker in den Wintermonaten identifiziert. Ende der 70er-Jahre wurde sie in Europa eingeschleppt. Die Milbe ernährt sich vom Blut der Bienen. Über die Bisswunden können zusätzlich krankmachende Viren in die Insekten eindringen. Die Vermehrung der Milbe findet auf der Brut statt. So sind die jungen Bienen schon beim Schlüpfen geschwächt und sterben meist bereits kurze Zeit danach. Um die Völker zu schützen, bekämpfen die Imker die Milbe mit Ameisensäure. Das dürfen sie nur in der Zeit tun, in der die Bienen keinen Honig produzieren.
Bienenvölker benötigen in ihrer aktiven Zeit des Jahres Nektar oder Honigtau, Pollen und Wasser. Mantel hat in den vergangenen Wochen leckeren Waldhonig geerntet. Den sogenannten Honigtau, den die Bienen an den Bäumen aufnehmen, produzieren Läuse.
Ist die Waldtracht zu Ende, finden die Bienen nur noch wenig Nahrung in der Natur. Bald muss Mantel mit Zuckerwasser nachfüttern. Zuvor wird der letzte Honig entfernt, damit er sich nicht mit dem Zucker vermischt. Die Monokulturen in der Landwirtschaft – oftmals behandelt mit Pestiziden – machen den Insekten schwer zu schaffen. "Die Bedingungen im ländlichen Bereich sind für die Bienen in den vergangenen Jahren schlechter geworden", sagt Mantel. Kein Wunder. Raps und Mais prägen die Landschaft – Felder im Dienste der Bioenergiegewinnung. Deshalb ist der Standort der Bienenvölker von großer Bedeutung.
Mantel verwertet fast alles, was seine Bienen so produzieren und sammeln: Pollen, Honig, Propolis, Bienenwachs. Aus dem Wachs gießt er Kerzen und lässt neue Waben für seine Bienenstöcke produzieren. Die Pollen werden getrocknet und landen als gesunder Zusatz im Müsli. Propolis-Tinktur hilft unter anderem, die Abwehrkräfte zu stärken.
Mantel ist von seinen Bienen begeistert, das sieht man ihm bei der Arbeit an. Und hier hat er etwas gefunden, das ihm viele Jahre lang gefehlt hat: häufig draußen sein und weniger Stress. Und so ganz nebenbei dient seine Arbeit auch noch der Umwelt und den Menschen. Denn ohne Bienen würde es schlecht um die Ernährung der Menschen mit Obst und Gemüse stehen.