In den Sitzungsvorlagen befinden sich auch Pläne. Foto: Kugel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Am Mittwoch stimmt Bad Herrenalber Gemeinderat in Sachen Projekt Mönchs Posthotel ab

Eine Bauvoranfrage mit Tragweite: Am Mittwoch, 28. Juli, steht die Umnutzung des ehemaligen Mönchs Posthotels samt Errichtung von zwei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage auf der Tagesordnung des Bad Herrenalber Gemeinderats.

Bad Herrenalb. In der Sitzungsvorlage wird ausgeführt, dass beim Treffen des Technischen Ausschusses am 7. Juli die Bauvoranfrage erstmals gestellt worden sei (wir berichteten). Bis dahin war offiziell nicht zu erfahren, wer das Traditionshaus übernehmen will.

Da die Entscheidungen für die weitere Stadtentwicklung sehr weitreichend seien, habe der Ausschuss die Anfrage an den Gemeinderat weitergereicht. In einer nicht öffentlichen Gemeinderatsitzung am 14. Juli habe sich der Investor (Waidner GmbH & Co. KG, Bad Herrenalb) vorgestellt und sein Konzept erläutert.

Neue Wohneinheiten

Das ehemalige Mönch-Posthotel soll von einer Hotel- in eine Wohnnutzung überführt werden. Dazu seien die einzelnen Hotelsuiten sowie die Appartements in neue Wohneinheiten umzubauen. Hierfür wird der Umbauaufwand als überschaubar gering beschrieben. Das Erdgeschoss mit Hotellobby und Frühstücksraum soll zu Arztpraxen oder Ähnliches umgebaut werden. "Hier ist der bauliche Aufwand beträchtlich höher", wird informiert. An der Außenerscheinung (Fassade und Dach) seien keine Änderungen vorgesehen. Die historische ́Klosterschänke (als wesentlich älterer Gebäudeteil) bleibe baulich unverändert und soll nach Erwerb möglichst kurzfristig wieder als Gaststätte betrieben werden.

Die gesamte Kücheneinrichtung sei fix und fertig montiert und einsatzbereit.

Hierzu stelle der Antragsteller als erste Frage, ob der Gemeinderat einer solchen Nutzungsänderung zustimmen könne. Ja heißt es aus Sicht der Verwaltung. "Im Falle der Zustimmung zur Bauvoranfrage durch die Gemeinde und der Baurechtsbehörde in Calw soll der entsprechende Nutzungsänderungs-Bauantrag in der Sitzung des Technischen Ausschusses am 8. September eingebracht und beraten werden", führt die Verwaltung aus.

Die Fragen zwei bis vier würden eine mögliche Bebauung entlang des Rathausplatzes zwischen Rathausplatz 1 und Rathaus, einem daran angebauten Gebäudeteil sowie eine mögliche kleinere Wohnbebauung im südwestlichen (Garten-)Bereich des Grundstückes und letztlich die Errichtung einer Tiefgarage dazwischen betreffen. "Zum ersten Teil dieser Fragen: Zum Schließen der immer noch vorhandenen Baulücke soll analog eines Baukonzeptes vom Bebauungsplan-Konzept aus dem Jahr 2007 ein mehrgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus (Neubau 1a) entstehen", wird zudem informiert.

In den Obergeschossen sollen Miet- und Eigentumswohnungen entstehen. Im Erdgeschoss würden die erhaltenswerten Klostermauerreste als sichtbare Rückwand eines (Eis-)-Cafés eingepasst. Ein Zugang zum Klostermauer-Rundweg werde trotz Gebäudeanbau (Neubau 1b) freigehalten.

Zum zweiten Teil der Fragen: "Im hinteren Gartenbereich soll mit dem erforderlichen Gewässerabstand eine weitere (kleinere) Wohnbebauung (Neubau 2) stattfinden. Dazu wird das ehemalige Gartenrestaurant (Locanta) ersatzlos beseitigt." Zwischen den beiden neuen Baukörpern soll eine Tiefgarage entstehen, über die beide Gebäude über Treppen und Aufzüge erreichbar sind." Die Zustimmung zu diesen Fragen könne erst im Zuge eines Bauleitverfahrens geklärt werden. "Dazu sollen die Planer Konzepte für einen Bebauungsplan liefern, mit denen ein Bebauungsplan-Aufstellungsbeschluss in der Gemeinderatsitzung am 22. September ́ gefasst werden soll", steht in der Sitzungsvorlage. Zur letzten (fünften) Frage: Aus Sicht der Verwaltung könne die Nutzungsänderung des Posthotels unabhängig von der möglichen weiteren Bebaubarkeit genehmigt werden. Der Stellplatznachweis für diesen Fall sei im Nutzungsänderungs-Bauantrag zu führen.

Ein Vorvertrag

Laut Medienbericht haben Karl-Heinz Waidner und sein Sohn Joachim für das Projekt die Waidner GmbH & Co. KG gegründet. Die Bauvoranfrage stammt also von der alteingesessenen Bad Herrenalber Familie Waidner (Firma Karl Waidner Sanitär).

Mit den russischen Eigentümern sei man sich einig. Es gebe einen Vorvertrag. Die Investorinnen hätten mit Herzblut gearbeitet, sich aber mittlerweile aus Baden-Baden zurückgezogen und seien nach Russland zurückgekehrt. Es habe wohl mehrere Interessenten fürs Areal gegeben – man lege aber Wert darauf, das Projekt in guten Händen zu wissen.

Sobald es grünes Licht von den Ämtern gebe, könne der Kauf erfolgen. Beim Bau würden Bad Herrenalber Firmen berücksichtigt.