Alt und schmutzig – so wirkt der alte Ringzug. Jetzt strahlt er in neuem Licht. Foto: © guukaa – stock.adobe.com/Maria Liebelt

Bei den Regios hat der Geldgeber gewechselt, jetzt wird das Design auch noch angepasst. Die neuen Regios zeigen sich jetzt auch im gelb-weiß-grauen Gewand der Landesfarben Baden-Württemberg.

Die Regio-Shuttle RS1, die auf den Ringzug-Strecken fahren, erhalten derzeit ein neues Design. Zwei Züge sind bereits umgestaltet. Wir waren vor Ort und haben den Vergleich zwischen beiden fotografiert.

Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung, präsentiert den neu-designten Regio auf Gleis 5 am Villinger Bahnhof. „Es gab einen Grund für das Re-Design“, eröffnet Harms. Seit kurzem finanziere das Land die Regios, weswegen die Züge an das Landesdesign „bwegt“ angepasst werden sollen. Das neue Design mache auf jeden Fall was her.

„Davor sahen die Züge aus, als würden sie nie gewaschen werden. Das liegt daran, dass relativ am Anfang das falsche Reinigungsmittel verwendet wurde und dieses Mittel sich mit dem Lack verbunden hat“, erklärt der Vorsitzende. „Technisch sind die Fahrzeuge sowieso in Schuss“, so Harms. Deshalb gäbe es nur äußerliche Veränderungen, was auch dran liege, dass ein Genehmigungsverfahren für neue Züge sehr aufwendig sei, so dass der Platz für Fahrradfahrer, Kinderwagen oder Rollstühle weiterhin begrenzt bleibe.

Gelbe Griffstangen und neue Mülleimer

Verändert wurden neben dem äußeren Design die Sitze von dreckigem blau zu schwarz-gelb mit Leder an der Kopflehne. Außerdem kamen neue Griffstangen, natürlich passend zum Konzept in gelb dazu, neue Müllbehälter und besondere Türtaster mit Findungston. Teilweise wurden auch die Fußböden ausgetauscht, mit einem Material, das besser zu reinigen sei. Alle Veränderungen präsentieren das neue „bwegt“-Design.

In schwarz-gelben Landesfarben glänzen die neuen Ringzüge. Foto: © guukaa – stock.adobe.com/Maria Liebelt

Satte 115 000 Euro kostet der Umbau für ein Fahrzeug, ergänzt Berthold Frieß, Ministerialdirektor für Verkehr des Landes Baden-Württemberg. Zudem sei jeder Zug darauf angelegt 30 Jahre zu halten, ergänzt Frieß. „Es ist also eine Investition in die Nachhaltigkeit“, erklärt dieser und freut sich über das neue ansprechende Design.

Eine Auffrischungskur musste her. „Wir wollen einen attraktiven Verkehr“, bestärkt Frieß, „das bedeutet mehr Komfort und auch ein ansprechendes Erscheinungsbild“. Das sei ein Teil, um die Verkehrswende erfolgreich zu meistern. Das ist „Teil der ÖPNV-Strategie 2030“, so Frieß. Das Ziel sei bis dahin die Fahrgastzahlen zu verdoppeln. „Die Leute sollen den ÖPNV so selbstverständlich nutzen wie ihr Fahrrad oder das eigene Auto“, unterbreitet der Ministerialdirektor seine Vision.

Die Leute sollen dazu animiert werden, den Zug zu nehmen

Natürlich gehöre dazu nicht nur ein modernisiertes Design, sondern auch eine bessere Infrastruktur und Anbindung, pünktlichere Züge und eine ausgebaute Anschlusssicherung, betont Frieß. Auch einfacher verständliche Tarife seien ihm ein Anliegen. Aber zu alldem gehöre eben auch ein ansprechendes Design, dass die Menschen gerne den Zug nehmen und „eine gestärkte ÖPNV-Kultur, damit die Leute animiert werden, den Zug zu nehmen“, findet Frieß.

Des Weiteren arbeite man auch an anderer Stelle an der Verkehrswende. Es seien Verkehrsverträge 2.0 im Gespräch, damit Verkehrsunternehmen nicht mehr so leicht gestraft würden, wenn beispielsweise eine Baustelle für Verspätungen sorgten, sondern nur bei eigenem Verschulden.

Bisher sind nur zwei Züge im neuen Design

Auch Landräte Sven Hinterseh vom Schwarzwald-Baar-Kreis und Stefan Bär aus dem Landkreis Tuttlingen beglückwünschen die neuen Schritte hinsichtlich der Verkehrswende.

Auch wenn die Züge also eigentlich die gleichen bleiben, ist das Fahrgefühl verändert durch den neuen Look – und riechen tun sie auch ganz neu. Bisher gibt es allerdings erst zwei dieser neuen Züge im Verkehr. Die Veränderung komme nun nach und nach, damit man den Verkehr nicht derart einschränken müsse, erklärt Tobias Harms.