Der Mobilfunkausbau in den Landkreisen Freudenstadt und Calw soll rasch voranschreiten. Foto: Seybold

CDU-Bundestagsabgeordneter Klaus Mack hat mit Vertretern der Deutschen Telekom Chancen für bessere mobile Verbindungen ausgelotet. Die Topografie, lange Genehmigungszeiten und Vorbehalte in der Bevölkerung verzögern oft den Ausbau, erklärten sie.

Und plötzlich ist die Verbindung weg: Wer unterwegs in den Landkreisen Freudenstadt und Calw ist und mobil telefonieren will, kennt das Problem der Funklöcher – nach eigenen Angaben auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Mack.

„Mobil und vernetzt zu sein, ist ein Grundbedürfnis unserer Zeit. Wir müssen daher dafür sorgen, dass alle Menschen auch im ländlichen Raum stabil und verlässlich Empfang haben, unabhängig vom Netzanbieter. Dafür setze ich auf eine verbindliche Kooperation mit den Anbietern“, wird der Abgeordnete in einer Mitteilung seines Büros zitiert. Mack traf sich deshalb mit Vertretern der Deutschen Telekom zu einem Gespräch.

Eine gute Nachricht, so Mack, hatten Kristina Both, Beauftragte der Telekom für Landespolitik Baden-Württemberg und Hessen, und Ingo Reinhardt, Kommunalbeauftragter der Telekom: Der Ausbau der Mobilfunknetze laufe auf Hochtouren.

Haushaltsabdeckung liegt bei rund 95 Prozent

„Seit 2019 haben alle Netzanbieter die Auflage, den Ausbau entlang der großen Verkehrswege zu fokussieren. Die gesamte Branche arbeitet daran, durchgängige Verbindungen zu ermöglichen“, sagte Both. Die Telekom betreibt im Kreis Freudenstadt jetzt 54 Standorte, im Kreis Calw 53. Die Haushaltsabdeckung liegt bei rund 95 respektive 96 Prozent. Bis 2025 sollen im Kreis Freudenstadt weitere 54 Standorte hinzukommen, im Kreis Calw 30. Zusätzlich sind an bestehenden Funkmasten Erweiterungen mit LTE oder 5G geplant.

Warum man unterwegs dennoch in Funklöchern landet, erklärte Reinhardt: „Die Mobilfunkversorgung erfolgt vor allem dort, wo die Kunden sie verstärkt brauchen. Das ist meist zu Hause. Bei der Versorgung in der Fläche gibt es hingegen oft topografische, netztechnische, aber auch wirtschaftliche Hindernisse.“ Eine Vollversorgung bis in das letzte Waldstück sei wünschenswert, aber auch künftig nicht immer realisierbar.

Neben planerischen Schwierigkeiten verhinderten immer wieder auch Vorbehalte in der Bevölkerung neue Standorte. Dazu kämen langwierige Genehmigungsverfahren. Laut Both dauert es im Schnitt vier Jahre, bis ein Funkmast gebaut werden könne, bis zur Inbetriebnahme vergehe teilweise nochmals bis zu einem Jahr, bis alle Strom- und Glasfaseranschlüsse gelegt seien. „Das widerspricht klar dem Wunsch nach schnellen technischen Veränderungen. Daher nutzen wir bevorzugt Standorte, an denen unsere eigene Infrastruktur vorhanden ist“, sagte Reinhardt.

Mack: Notruf per Handy muss überall möglich sein

Die Politik, gerade in Baden-Württemberg, habe bereits viel getan, um mit einem stakeholderorientierten Dialog, einer wichtigen Novelle der Landesbauordnung, einem Mobilfunkmeldeportal und Runden Tischen die Verfahren zu vereinfachen, betonte der Abgeordnete Mack.

„Da müssen wir den Anschluss behalten. Der Infrastrukturausbau ist die Basis für eine zukunftsfähige, attraktive Wirtschaft und eine bessere Lebensqualität bei uns. Mobilfunk nach neuestem technischen Standard muss flächendeckend nutzbar sein, gerade in unserer bei Wanderern so beliebten Region. Ist hier ein Notruf per Handy nicht möglich, kann das lebensgefährlich sein“, geht es dem Abgeordneten Mack laut der Mitteilung auch um gleichwertige Lebensverhältnisse. Nach Zahlen der Telekom nimmt der Bedarf an Bandbreite jährlich um 30 Prozent zu.