Nur zum Geburtstag stand die Stadtmobil-Flotte auf dem Marktplatz. Für gewöhnlich kann man im Stadtgebiet Stuttgart sein Auto an 120 Stationen abholen. Foto: Peter Petsch

Spontan Freunde besuchen oder eine Fahrt ins Grüne unternehmen – mit dem eigenen Auto ist das kein Problem. Ob man mit alternativen Verkehrsmitteln genauso flexibel ist und ob sie sich auch in der Freizeit lohnen, hat unser Tester ausprobiert.

Stuttgart - Patrick Schnell hat Großes vor: An einem Tag will er einen Abstecher von seinem Wohnort Botnang nach Markgröningen zum Schäferlauf machen, einen Freund in Ilsfeld bei Heilbronn besuchen und kurz noch bei seiner Mutter in Marbach am Neckar vorbeischauen – ohne das eigene Auto zu benutzen. Der 24-Jährige testet derzeit im Rahmen einer Aktion der Stuttgarter Nachrichten und des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS), wie man mit alternativen Verkehrsmitteln zurecht kommt.

 

Mittlerweile ist er S- und Stadtbahnerprobt. „Für meine Ausflugsfahrt sind mir die öffentlichen Verkehrsmittel allerdings zu umständlich“, sagt er. Patrick Schnell bucht deshalb ein Auto bei Stadtmobil. Ein Cabrio von Mazda, um genau zu sein. Schließlich soll der Ausflug etwas Besonderes werden. Bereits vier Tage vor Fahrtantritt hat er das Auto reserviert. Denn gerade die besonderen Fahrzeuge sind schnell vergriffen. Um 11 Uhr holt er das Auto an der Stadtmobil-Garage in der Silberburgstraße ab.

„Das System ist etwas komplizierter und altmodischer, als ich es von den anderen Leihautos kenne“, sagt er. Aus einem Tresor muss er zunächst mit Kundenkarte und Pin-Nummer den Schlüssel rausfischen. Das Fahrtenbuch wird auf Papier geführt. „Bei Flinkster macht das ein automatischer Bordcomputer, das ist viel komfortabler“, sagt Patrick Schnell. 24 Stunden lang ist er nun Cabrio-Fahrer, zu einem Grundpreis von 34 Euro plus 0,20 Euro pro Kilometer.

„Leider muss man bei Stadtmobil genau aufpassen, wo man tankt“

Von der Fahrt selbst ist der Tester begeistert: „Es hat mich erstaunt, dass man ein so gut motorisiertes Modell bekommt.“ Die Fahrt habe ihm als begeisterter Autofan richtig Spaß gemacht. „Das war kein schlecht ausgestatteter, popeliger Kleinwagen, wie sich viele ein Carsharing-Auto vorstellen.“ Das Verdeck bleibt fast über die ganze Fahrt hinweg offen. „Oben ohne über die A 81, das ist schon ein schönes Gefühl“, sagt er.

Auch am Abend nutzt Patrick Schnell das Auto für eine kleine Spritztour in die Stadt. Am nächsten Morgen fährt er zu seinem Lieblingsbäcker nach Stuttgart-Ost und zur Tankstelle, danach gibt er den Wagen wieder ab. „Leider muss man bei Stadtmobil genau aufpassen, wo man tankt“, sagt der Tester. Denn die entsprechende Kreditkarte, die dafür im Handschuhfach bereit liegt, wird in der Region nur bei Aral, BP und OMV akzeptiert.

Rund 68 Euro hat der Tag gekostet – inklusive der Fahrt zum Stadtmobil-Parkplatz. Mit dem eigenen Auto hätte Patrick Schnell elf Euro mehr bezahlt. Mit einem normalen Mietwagen wäre der Tag mehr als doppelt so teuer geworden. Ab rund 130 Euro gibt es Cabrios bei den gängigen Autovermietungen. Allerdings sind dort zum Teil bis zu 600 Freikilometer im Preis inbegriffen.