Die Sechs fällt schon verdächtig häufig. Foto: Kilian Fader

Die ganze Woche ertönten schon die Vorwürfe, die Würfel in der Rockerbar seien gezinkt. Am Freitag war die Zeit gekommen, diesem nachzugehen.

Schramberg - Schon am Morgen stand ein Besuch in der Rockerbar auf der Agenda unserer Mini-Schramberg-Redaktion. Dass die Polizei ähnliche Interessen verfolgt, war zu dieser Zeit noch gar nicht bekannt. Der Plan lautete wie folgt: die Reporter Kilian, Philipp und Julian sollten undercover in der Rockerbar Informationen sammeln, noch bevor die Polizei eintrifft, während die anderen vier Redakteure sich um die Rockerbar herum mit Kameras bewaffnet postieren und dann, wenn es zur Sache geht, direkt vor Ort sind.

Langes Warten auf die Polizei

Nach einer kurzen Besprechung setzten sich die vier Journalisten auf die Treppe gegenüber der Rockerbar. Um nicht aufzufallen, wurde die Kamera versteckt und die SchwaBo-Ausweise verschwanden sicherheitshalber in der Tasche. Da die Polizei zwischen 10.30 und 11 Uhr eintreffen wollte, waren die Journalisten bereits kurz zuvor vor Ort, um nichts Wichtiges zu verpassen. Jedoch verspätete sich die Polizei ein wenig und erschien erst gegen 11 Uhr. Trotz allem konnte eine Postbote befragt werden, der einen Warmhaltebehälter für Burger an die Rockerbar liefern sollte. Er meinte etwas Verdächtiges sei ihm nicht aufgefallen. Was im Inneren der Bar vor sich ging, konnte man von außen allerdings kaum erahnen.

In der Höhle der Löwen

Währenddessen versuchten auch die drei eingeschleusten Reporter, nicht als solche entdeckt zu werden. Ohne Kamera und Ausweise betraten sie die Rockerbar. Ein wenig Geld mussten sie in die Hand nehmen, um Pommes und Cola zu kaufen und sich ein Tattoo „stechen“ zu lassen, kurz: um eben wie ein normaler Gast zu erscheinen. Nebenher versuchten sie, einige Sätze der Rocker aufzuschnappen und unauffällig Fotos mit dem Handy zu schießen. Diese Taktik ermöglichte es, ohne bemerkt zu werden in der Bar zu bleiben, bis dann die Polizei eintraf.

Gezinkte Würfel?

Ganze 500 Schramel Strafe verhängte schließlich die Mini-Polizei, da sie es mit Unterstützung des Mini-Gerichts als erwiesen ansah, dass in der Bar gezinkte Würfeln beim Glücksspiel benutzt worden seien. Dies war den Rockern schon mehrmals und von unterschiedlichen Zeugen vorgeworfen worden.

Die Mini-Schramberg-Redaktion kann diesen Vorwurf aufgrund eigener Recherchen jedoch weder bestätigen noch verneinen, auch nicht nach dem Testen einiger Würfel. Hier blieb unklar ob manche erstens gezinkt waren oder zweitens es noch weitere gäbe. Ob der Polizei eine andere Beweislage vorlag ist ebenfalls nicht bekannt. Verdächtig machte das Ganze auf jeden Fall die versuchte, aber abgelehnte Bestechung der Rocker. Diese boten den Redaktionsmitglieder – sogar mehrmals – Geld an, in der Hoffnung wir würden einen Artikel über ihre Unschuld verfassen.

Gespräch mit dem Gemeinderat

Nach langem Hin- und Herüberlegen hat die Redaktion Vertreter des Mini-Gemeinderats zur Beratung über die Problematik „Rockerbar Roming Stones“ eingeladen. Im Gespräch kam heraus, dass die Stadträte bereits am Vormittag in der Rockerbar waren, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu machen. Während ihres Aufenthaltes hat ihnen Oberrocker (Jan)Nick Jagger in einem kurzen schwachen Moment gebeichtet, dass einige der Würfel gezinkt seien.

Oberbürgermeister zockt zum Test mit

Oberbürgermeister Milas Hepeskin wagte es gegen den Oberrocker anzutreten und konnte zu Beginn des Spiels allerdings keinerlei Auffälligkeiten hinsichtlich der Würfel entdecken. Zum Glück hatte seine wachsame Ratskollegin Kathrin Sum die Idee, dass die beiden Spieler die Plätze tauschen sollten. Doch auch sie ließ sich kurz von Oberrocker Jagger täuschen, als dieser zwar nicht die Plätze, jedoch die Würfel tauschen wollte. Zuletzt musste sich der Oberrocker geschlagen geben und beichtete den Stadträten alles. Er führte ihnen die gezinkten Würfel vor und erklärte, wie das Spiel mit den falschen Würfeln funktionierte.

Presse informiert sich umfassend

Der Presse versuchte er jedoch nur eine halbe Stunde später andere Würfel unterzujubeln und den Reportern weiszumachen, es gebe in der Rockerbar keinen einzigen gezinkten Würfel. Der schwache Moment, in dem die Stadträte (Jan)Nick Jagger erwischt hatten, schien in diesem Fall wirklich sehr kurz zu sein.

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