Tanja und Andreas Hauser unterstützen soziale Projekte / Die Region und die Menschen sind den Oberdigisheimern ans Herz gewachsen

Meßstetten-Tieringen/-Oberdigisheim (rd). Tausende Menschen sind bei den schweren Erdbeben in Nepal ums Leben gekommen, Zehntausende wurden ihres Zuhauses beraubt.

Diesen Menschen wollen Tanja und Andreas Hauser aus Oberdigisheim helfen. Dafür haben sie einen Bilderabend im Tieringer Café "mundart" organisiert.

Vier Mal hat das Oberdigisheimer Paar Tibet und Butan bereist. Die Menschen und ihre Lebenseinstellung sind ihnen ans Herz gewachsen. Deshalb riefen sie eine Spendenaktion ins Leben. Vom Zuspruch ist das Paar überwältig: bisher sind rund 6000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen.

Andreas Hauser zeigte an diesem Abend Einblicke in ihre Reisen und damit Einblicke in das Leben der Menschen in Nepal. Standards gibt es nach deutschem Verständnis dort so gut wie keine. Damit gestalteten sich auch die mehrwöchigen Reisen mitunter abenteuerlich.

Übernachtet hat das Paar in einfachen Unterkünften, Lodge genannt. Die Gastgeber kochten häufig am offenen Feuer. Außerdem werde in Nepal ganz anders gebaut, erzählte Andreas Hauser und zeigte eindrückliche Beispiele. Etwa ein Bauernhaus im Hochgebirge, dessen Mauern aus aufgeschichteten Steinen bestanden, die mit Tierdung abgedichtet waren. Ein Bild eines aus Holz gebauten Schlafraums mit zwei Betten, kommentierte er: "Sieht ganz gut aus. Aber man kann sagen, wenn es draußen Frost hatte, hatte es drinnen auch Frost."

Um in Nepal, vor allem in den Höhenlagen, von A nach B zu kommen, braucht es einiges an Anstrengung. Geteerte Straßen sind Mangelware. Diese lässt auch das felsige Gelände häufig nicht zu. Wenn doch einmal gebaut wird, gehen die Menschen mit einfachen Mitteln ans Werk. Andreas Hauser zeigte ein Foto von einer sich im Bau befindlichen Straße an einem steilen Abhang. Die Männer, die dort arbeiteten, erzählte Andreas Hauser, nutzten Werkzeuge, die sie ohne Strom bedienen könnten. Sollte doch einmal ein Teil des Felsens gesprengt werden, müsse der Schutt von Hand eingesammelt und weggetragen werden. Kein Wunder also, dass viele Gegenden, die von den Erdbeben betroffen waren, für die Hilfskräfte gar nicht oder nur schwer zugänglich sind.

Um ihre Ausrüstung zu transportieren, kamen entweder Maultiere oder Menschen zum Einsatz. Der Tourismus ist in den Hochebenen Nepals eine gute Einnahmequelle für die Menschen, dazu gehört auch der Transport von Ausrüstung. Bei einem Bild, das mehrere Träger zeigt, erzählte Andreas Hauser, dass die geschulterten Lasten bis zu hundert Kilo wiegen können.

Als das Paar von dem ersten Erdbeben hörte, befürchtete es, dass Bekannte unter den Opfern sein könnten, denn während ihrer Reisen nach Nepal, Tibet und Butan hatten sie viele Menschen kennengelernt und lieb gewonnen. Deshalb fassten sie den Entschluss, über den Vortrag die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung aufzurütteln.

Die Spenden fließen zu je einem Drittel an den Verein für Soziale Projekte "Om Shivom Nepal", die Schulprojekt-Initiative "Nepalkids" sowie an das Dhulikhel Hospital in Kathmandu. Damit die Spenden auch bei den Hilfsbedürftigen ankommen, wollen Tanja und Andreas Hauser Ende Oktober nach Nepal reisen und ihre Kooperationspartner besuchen.

Weitere Informationen: Tanja und Andreas Hauser: Telefon 07436/8 70 02, E-Mail a.u.t.hauser@t-online. de