BOGY-Praktikant Christian Butz feilt an einem Werkstück. Foto: Schwarzwälder-Bote

60 Zehntklässler des Gymnasiums "schnuppern" eine Woche lang in der Berufswelt

Von Nadine Thomas

Meßstetten/Albstadt. Sogar in die Schweiz hat es einen Schüler verschlagen, einige über die Kreisgrenze bis nach Stuttgart, die meisten aber in Betriebe nach Albstadt oder Balingen während der einwöchigen Berufs- und Studienorientierung der allgemein bildenden Gymnasien, kurz BOGY-Praktikum.

Beliebte Ziele der Meßstetter Gymnasiasten waren die Firmen Groz-Beckert, Assa Abloy und Interstuhl sowie die Polizei. Dort arbeiteten die Zehntklässler in Betrieben und Einrichtungen verschiedenster Art mit.

Medizinische, soziale oder pädagogische Berufe waren ebenso beliebte Ziele wie Medienunternehmen, Forschungseinrichtungen und Beratungsagenturen. Zwischen dem 28. Januar und dem 1. Februar bekamen die Praktikanten von der klassischen Handwerkertätigkeit bis zum hochtechnologisierten Studienberuf detaillierte Einblicke in ihren möglichen Berufsalltag der Zukunft.

Vor dem Beginn des Praktikums hatte Fachlehrer Markus Haug die Oberstufenschüler im Gemeinschaftskundeunterricht angemessen vorbereitet. Außerdem gehört es zum BOGY-Konzept am Gymnasium Meßstetten unbedingt dazu, den Schülern für die Praktikumswoche einen Lehrer als persönlichen Betreuer zuzuteilen. Er besucht den Schüler vor Ort und kommt dabei mit Ausbildern oder Personalchefs in Kontakt.

Nach der Erkundungswoche müssen die Schüler bis Ende März einen ausführlichen Praktikumsbericht verfassen, in dem sie ihre Erkenntnisse und Erfahrungen kritisch offenlegen, denn nur so eröffnet das "Hineinschnuppern" in verschiedenste Berufe den Schülern die Chance, sich auf ein späteres Berufsleben einzustellen und vorzubereiten.

Abschluss der Berufsorientierung in Klasse zehn ist ein so genanntes "Assessment Center", bei dem Referenten von auswärts die Schüler speziell auf betriebliche Personalauswahlverfahren durchführen – sie sind heute in vielen Betrieben üblich.

Ich habe mich für den Schwarzwälder Boten entschieden, um mehr über die Arbeit eines Journalisten zu erfahren. Aufgefallen ist mir dabei, dass es kein leichter Beruf ist und die Redakteure selten pünktlich ihren Feierabend haben, weil die Leser die neuesten Ereignisse immer gleich am nächsten Morgen lesen möchten. Mir hat die Woche gut gefallen und mir den Beruf als Journalistin näher gebracht.