Stand bisher den Firmenerweiterungen im Weg: der alte Verlauf der Landesstraße ­ 440 bei Tieringen Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Firmen können nach Neubau der Straße erweitern / Neue Arbeitsplätze

Die Firmen "Interstuhl" sowie "Mattes & Ammann" in Tieringen können erweitern: Die Verlegung der Landstraße 440 ist unter Dach und Fach.

Meßstetten-Tieringen. "Die Stadt Meßstetten hat ihre Hausaufgaben gemacht, und darauf können wir stolz sein", sagte Bürgermeister Frank Schroft in der jüngsten Gemeinderatssitzung: Der Beschlussvorschlag für den Bebauungsplan des Gewerbegebiets Süd mit der Verlegung der Landstraße 440 und der Anbindung an die Kreisstraße 7144 in Tieringen bei "Interstuhl" und "Mattes & Ammann" ist unter Dach und Fach.

Damit steht nun den Erweiterungsvorhaben der beiden mittelständischen Unternehmen, die dadurch mehrere 100 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen können, aus der Sicht des Bau- und Planungsrechtes nichts mehr im Wege. Um die Trasse weiter verlegen zu können, hat "Mattes & Ammann" sogar einen Parkplatz geopfert.

Voller Stolz war der Projektleiter Rainer Mänder, ehemaliger Baubürgermeister von Albstadt, der nochmals all die Planungen und Entwürfe sowie die Verhandlungen mit den betroffenen Behörden in Erinnerung rief. Dabei seien viele Bedenken ausgeräumt worden, die er zusammen mit der Stadt und den Firmenvertretern von "Mattes & Ammann" sowie "Interstuhl" ausgefochten habe. Den nun erreichten Erfolg bezeichnete Mänder als "Meisterleistung der Beteiligten".

Mit der Verlegung der Straße um 25 Meter talwärts ist es Mänder gelungen, eine Hangsicherung sowie einen Aushub von 16 000 Kubikmetern zu vermeiden – das spart Kosten.

Die Kostenfrage ist tatsächlich ein interessanter Punkt, belaufen sie sich doch auf 9,65 Millionen Euro. Recht ungewöhnlich und wohl in ganz Deutschland einmalig ist die Aufteilung: Je zu einem Drittel tragen die Stadt Meßstetten und die beiden Firmen die Kosten. Außerdem muss die Stadt für das entstehende Gewerbegebiet "Süd" 2,8 Millionen Euro aufbringen.

Ein Meilenstein für die Zukunft der Stadt Meßstetten und ihre Wirtschaft

Für das Verlegen der Kreisstraße K 7144 und des Radwegs zahlt der Zollernalbkreis 500 000 Euro. Das Land Baden-Württemberg gibt weitere 250 000 Euro dazu.

Große Zufriedenheit, dass nun nach fast zwei Jahrzehnten ein Knopf unter die Angelegenheit gemacht wird, war bei den Stadträten zu spüren, wenn es auch ein harter Eingriff in die Natur sei. Mit der Schaffung von Arbeitsplätzen werde jedoch ein großer Beitrag zur Wirtschaftsförderung geleistet, den die Stadt brauche, war aus den Reihen des Gremiums zu vernehmen.

Mächtig erfreut und voll des Lobes über diesen riesigen Fortschritt, den Bürgermeister Frank Schroft, die Gemeinde- und Ortschaftsräte, der Ortsvorsteher und alle beteiligten Planer erzielt haben, äußerten sich die Geschäftsführer Christoph Larsen von "Mattes & Ammann" sowie Joachim Link von "Interstuhl".

Mit dem einstimmig angenommenen Beschluss sei ein Meilenstein für die Standortsicherung und für die Sicherung weiterer Arbeitsplätzen gesetzt worden. Jetzt müsse man sehen, wie schnell sich das Projekt umsetzen lasse.